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Wie sehen inno­va­tive Metho­den im Umgang mit der Kli­ma­krise aus?

„Der Boden ist ein Lebewesen, das gepflegt und bewässert werden muss. Ohne Wasser gibt es keine Ernte“ - Esther Villalba ist Bäuerin und kommt aus dem Dorf Cuniburo in Ecuador. Die Menschen dort wissen, wie verheerend Regenmangel und Frostnächte für ihre Felder sein können.

Fotografin: Johanna Alarcón / Johanniter

Die Auswirkungen des Klimawandels machen sich weltweit bemerkbar. Dabei ist der globale Süden jedoch besonders stark betroffen. Wir schauen uns an, welche innovativen Lösungen es bereits gibt und was getan wird, um den Folgen der Klimakrise in Ländern wie Ecuador und Kambodscha entgegenzuwirken.

Fotografin: Johanna Alarcón / Johanniter

Wer ist besonders vom Klimawandel betroffen?

Der Weltklimarat (IPCC) warnt schon lange vor den Folgen des Klimawandels. Seit ein paar Jahren spüren wir die Auswirkungen auch ganz konkret in Deutschland - sei es durch zunehmende Hitzewellen und Temperaturrekorde oder Naturkatastrophen wie das Hochwasser im Ahrtal.

Die Lage ist ernst. Noch ernster ist sie allerdings für Menschen, die in Armutsverhältnissen leben. Es sind die großen Industrienationen, die die meisten Emissionen produzieren. Doch mit den schwerwiegendsten Folgen haben mehrheitlich arme Länder zu kämpfen, denn die Klimakrise verstärkt die dort bereits bestehenden Probleme.

Laut der Welthungerhilfe leidet jeder neunte Mensch auf der Welt an Hunger. 98 Prozent dieser Menschen leben im globalen Süden. Ausbleibender Regen und langanhaltende Dürren setzen der Landwirtschaft zu. Auf den Feldern kann vieles nicht mehr wachsen, der Boden erodiert und die Ernte bleibt aus. Auch die Trinkwasserversorgung wird zum Problem.

Gut zu wissen
Globaler Süden

Als globalen Süden bezeichnen wir Länder, die gesellschaftlich, politisch und ökonomisch benachteiligt sind. Es handelt sich dabei um eine weniger wertende Bezeichnung als die früher genutzten Begriffe “Entwicklungsländer” oder “Schwellenländer”. Der Großteil dieser Länder liegt in Afrika, Latein- und Südamerika sowie Asien.

Wer ist besonders vom Klimawandel betroffen?

Der Weltklimarat (IPCC) warnt schon lange vor den Folgen des Klimawandels. Seit ein paar Jahren spüren wir die Auswirkungen auch ganz konkret in Deutschland - sei es durch zunehmende Hitzewellen und Temperaturrekorde oder Naturkatastrophen wie das Hochwasser im Ahrtal.

Die Lage ist ernst. Noch ernster ist sie allerdings für Menschen, die in Armutsverhältnissen leben. Es sind die großen Industrienationen, die die meisten Emissionen produzieren. Doch mit den schwerwiegendsten Folgen haben mehrheitlich arme Länder zu kämpfen, denn die Klimakrise verstärkt die dort bereits bestehenden Probleme.

Laut der Welthungerhilfe leidet jeder neunte Mensch auf der Welt an Hunger. 98 Prozent dieser Menschen leben im globalen Süden. Ausbleibender Regen und langanhaltende Dürren setzen der Landwirtschaft zu. Auf den Feldern kann vieles nicht mehr wachsen, der Boden erodiert und die Ernte bleibt aus. Auch die Trinkwasserversorgung wird zum Problem.

Gut zu wissen
Globaler Süden

Als globalen Süden bezeichnen wir Länder, die gesellschaftlich, politisch und ökonomisch benachteiligt sind. Es handelt sich dabei um eine weniger wertende Bezeichnung als die früher genutzten Begriffe “Entwicklungsländer” oder “Schwellenländer”. Der Großteil dieser Länder liegt in Afrika, Latein- und Südamerika sowie Asien.

Wie sehen moderne Lösungsansätze aus?

Auch wenn die Situation manchmal aussichtslos erscheinen kann, gibt es genug Menschen, die sich mit Lösungsansätzen beschäftigen. So auch in Ecuador und Kambodscha. Dort werden vor allem verschiedene Agrartechniken eingesetzt und gefördert, um einen Umgang mit den extremen Wetterbedingungen zu finden.

Hilfsorganisationen wie die Auslandshilfe der Johanniter haben es sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen. Wie kann sowas aussehen?

Fotografin: Johanna Alarcón / Johanniter

Fruchtbare Böden effizient nutzen

Eine beliebte Pflanztechnik ist die Reis-Intensivierung. Sie stammt ursprünglich aus Madagaskar und sorgt für höhere Ernten. Bei dieser Technik werden Setzlinge mit größerem Abstand zueinander gepflanzt und können so stärkere Wurzeln formen.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist die Bewässerung. Hier wird deutlich weniger Wasser benötigt, weil Reisfelder nicht geflutet werden müssen, sondern einfach befeuchtet werden können. Daraus entsteht wiederum ein fruchtbarer Boden. Eine Win-Win Situation!

Gut zu wissen
Klimawandel in Afrika

Auch in Kenia haben die Bewohner und Bewohnerinnen mit dem Klimawandel zu kämpfen. Die Auswirkungen sind verheerend und betreffen mehr als 2 Millionen Menschen. Erfahre, welche Gründe es für Dürre gibt, wie die Situation vor Ort aussieht und wie die Menschen einen Umgang damit finden.

Fruchtbare Böden effizient nutzen

Eine beliebte Pflanztechnik ist die Reis-Intensivierung. Sie stammt ursprünglich aus Madagaskar und sorgt für höhere Ernten. Bei dieser Technik werden Setzlinge mit größerem Abstand zueinander gepflanzt und können so stärkere Wurzeln formen.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist die Bewässerung. Hier wird deutlich weniger Wasser benötigt, weil Reisfelder nicht geflutet werden müssen, sondern einfach befeuchtet werden können. Daraus entsteht wiederum ein fruchtbarer Boden. Eine Win-Win Situation!

Gut zu wissen
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Auch in Kenia haben die Bewohner und Bewohnerinnen mit dem Klimawandel zu kämpfen. Die Auswirkungen sind verheerend und betreffen mehr als 2 Millionen Menschen. Erfahre, welche Gründe es für Dürre gibt, wie die Situation vor Ort aussieht und wie die Menschen einen Umgang damit finden.

“Da 80 Prozent der Menschen in Kambodscha auf dem Land leben, sind klima-intelligente Maßnahmen wichtig und wirkungsvoll.”
Anette Müller, Landesbüroleiterin der Johanniter in Kambodscha

Nachhaltige Wasserversorgung

Apropos Wasser - wo kommt das Wasser für die Felder eigentlich her? Um das Wasser aus dem Boden zu pumpen, wird in Kambodscha die Kraft der Sonne genutzt. Was dafür gebraucht wird? Zwei Räder und ein Metallrahmen mit einem Solar-Modul, das einen Motor antreibt - fertig ist die mobile Wasserpumpe.

Landwirtinnen und Landwirte können die Solarpumpe mit integriertem Akku unkompliziert nutzen, um ihre Felder verlässlich zu bewässern. Abends ist sogar noch genug Strom für den eigenen Haushalt da und das Geld für Treibstoff wird eingespart. Hier sprechen wir von einer klima-intelligenten Lösung, da diese Systeme sich an die Folgen des Klimawandels anpassen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Ökosysteme konservieren

Müll ist auf der ganzen Welt ein Problem. Besonders, wenn er tonnenweise in sensible Ökosysteme gelangt. In Ecuador sind davon vor allem Mangrovenwälder betroffen. Die Mangrovenwälder an der Pazifikküste beheimaten nicht nur eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, sie schützen das Küstengebiet vor dem Ansteigen des Meeresspiegels. Außerdem stellen sie die Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Fischerdörfern dar. Sie agieren also als natürlicher Filter zwischen Ozean, Flüssen und Land.

In Ecuador haben sich Gruppen gebildet, die ehrenamtlich Mangrovensümpfe säubern und Müll aufsammeln. Im Laufe eines Jahres sammeln sich hier nämlich bereits mehrere Tonnen Plastikabfall.

Da die Mangroven vielerorts auch durch die Produktion von Krabben gefährdet sind, haben lokale Fischerinnen und Fischer in der Provinz Esmaraldas mit dem Umweltministerium ein Abkommen zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Flächen geschlossen. Solche Abkommen sichern den Fischerfamilien exklusiven Zugang zum Mangrovenwald, verpflichten sie aber gleichzeitig, die Biodiversität zu schützen.

Im Podcast "Who Cares" der Aktion Deutschland Hilft erzählt Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif von den Auswirkungen des Klimawandels, der Verantwortung und von innovativen Lösungen, wie wir sie auch in diesem Artikel vorgestellt haben.

Mann sammelt Müll aus einem kleinen Waldstück, dass mit Ästen übersäht ist

Fotografin: Johanna Alarcón / Johanniter

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