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Was bedeu­tet Kältehilfe?

Wenn vom Tod durch Erfrieren die Rede ist, dann denken wir oft erstmal an andere Länder. An Regionen, in denen es kälter ist oder wo die Lebensverhältnisse schlechter sind. Doch die Kälte bringt auch in Deutschland jedes Jahr Menschen in Lebensgefahr, insbesondere diejenigen, die kein schützendes Dach über dem Kopf haben.

Mitarbeiter der JUH mit orangener Arbeitsjacke überreicht Essen an bedürftige Person

Foto: Henning Stauch / Johanniter

Über 37.000 Menschen sind laut einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hierzulande wohnungslos. Besonders im Winter werden die Witterungsbedingungen für diese Menschen zum Problem. Jedes Jahr gibt es auch Todesfälle.
Genau deshalb braucht es Kältehilfe. Unter diesen Begriff fallen alle Maßnahmen, die in den Wintermonaten Schutz bieten, um so die negativen gesundheitlichen Folgen der niedrigen Temperaturen zu minimieren.

Kältehilfe als gemeinschaftliche Aufgabe

Wohnungslose Personen haben in Deutschland einen Anspruch auf Hilfe. Das gilt nicht nur im Winter. Jede Kommune ist gesetzlich dazu verpflichtet, Menschen ohne festen Wohnsitz zumindest vorübergehend eine Unterbringung zu ermöglichen. In den Wintermonaten ist diese Aufgabe aufgrund der tiefen Temperaturen und widrigen Wetterbedingungen noch wichtiger als im Rest des Jahres.

Neben den staatlichen Institutionen gibt es eine ganze Reihe von kirchlichen, gemeinnützigen und privaten Initiativen, die sich für das Leben und die Gesundheit von Menschen engagieren, die vor gesundheitlichen Schäden durch Kälte bedroht sind. Nicht selten arbeiten all diese Akteure eng zusammen und deshalb steht die Bezeichnung “Kältehilfe” auch für die Summe aus staatlichen und nicht-staatlichen Hilfsangeboten.

Foto: Katharina Delmenhorst / Johanniter

Herausforderung Pandemie: Kältehilfe unter Corona-Bedingungen

In den vergangenen Jahren war die Corona-Pandemie und das damit einhergehende Abstandsgebot auch für die Kältehilfe eine besondere Herausforderung. Unterkünfte durften nur mit reduzierten Personenanzahlen belegt werden, was ein erhebliches Kapazitätsproblem an freien Plätzen zur Folge hatte. Zudem hat sich der Personenkreis, der auf Kältehilfe angewiesen ist, in den letzten Jahren vergrößert – etwa um Menschen, die unter Altersarmut leiden, oder Personen, die sich in unsicheren, prekären Lebensumständen befinden, wie zum Beispiel Geflüchtete.

Herausforderung Pandemie: Kältehilfe unter Corona-Bedingungen

In den vergangenen Jahren war die Corona-Pandemie und das damit einhergehende Abstandsgebot auch für die Kältehilfe eine besondere Herausforderung. Unterkünfte durften nur mit reduzierten Personenanzahlen belegt werden, was ein erhebliches Kapazitätsproblem an freien Plätzen zur Folge hatte. Zudem hat sich der Personenkreis, der auf Kältehilfe angewiesen ist, in den letzten Jahren vergrößert – etwa um Menschen, die unter Altersarmut leiden, oder Personen, die sich in unsicheren, prekären Lebensumständen befinden, wie zum Beispiel Geflüchtete.

Was hilft Wohnungslosen bei Kälte?

Die Maßnahmen im Bereich der Kältehilfe sind vielfältig. Woran man dabei vielleicht als erstes denkt: Wärmestuben, also Orte, wo sich Menschen für eine Weile aufhalten und von problematischen Witterungsbedingungen erholen können. Bahnhofsmissionen und andere soziale Initiativen bieten hier oft auch eine warme Mahlzeit und heiße Getränke an, Kleiderkammern wetterfeste Kleidung.
Bei der Versorgung geht es aber nicht nur um körperliche Bedürfnisse. Gerade wenn in der kalten Jahreszeit die Lebensbedingungen auf der Straße noch härter sind als ohnehin, ist seelsorgerische und soziale Beratung besonders wichtig.
Manche Städte haben spezielle Winternotprogramme ins Leben gerufen, bei denen städtische Angebote Hand in Hand mit Vereinen und sozialen Initiativen arbeiten, um in der kalten Jahreszeit Menschen in Not noch besser zu unterstützen. Sie fungieren unter anderem als Koordinierungsstelle für kostenfreie Schlafplätze in einer Notunterkunft oder anderen Einrichtungen.

Frau mit orangener Arbeitsjacke vom Kältebus unterhält sich mit einem Obdachlosen

Foto: Henning Stauch / Johanniter

Unterstützung und Schutz vor Ort: mobile Kältehilfe

Ein Angebot, wie etwa eine Notunterkunft, zu suchen und Hilfe anzunehmen, erfordert aktives Handeln der Person, die von Kälte bedroht ist. Gerade das ist aber vielen dieser Menschen aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich.
Deshalb gibt es auch zahlreiche Angebote mobiler Kältehilfe. Helferinnen und Helfer gehen dabei gezielt auf Menschen zu, die sich in Gefahr befinden und Unterstützung benötigen. Warme Kleidung, Schlafsäcke und Decken schützen Personen, die nicht in einer Einrichtung untergebracht werden können oder wollen, zumindest notdürftig.

Hilfsorganisationen fahren im Winter mit Kältebussen die Gegenden und Orte ab, an denen sich erfahrungsgemäß viele hilfsbedürftige Menschen aufhalten. Die Busse bieten nicht nur einen Platz zum Aufwärmen (– deshalb auch manchmal Wärmebus genannt), sondern auch Verpflegung und wetterfeste Kleidung. Als Straßenambulanz stellen sie eine grundlegende medizinische Versorgung zur Verfügung. Außerdem entdecken Helferinnen und Helfer bei ihrem Einsatz oft auch Personen in akuten Notlagen, für die dann der Rettungsdienst gerufen wird und die so die nötige Behandlung erhalten.

 

 

Gut zu wissen
Kältehilfe App

Die App kann Menschen in Not dabei helfen, emotionale Barrieren leichter zu überwinden: Via App lässt sich zum Beispiel herausfinden, wo die nächste Unterkunft für Menschen mit körperlichen Einschränkungen ist, wie die Öffnungszeiten sind und auf welchem Weg man mit der Einrichtung in Kontakt treten kann. Schnell, jederzeit und ohne jemanden darauf ansprechen zu müssen.

Die kostenlose App steht hier zum Download bereit.

Kältehilfe online: digital schnell und einfach Hilfe finden

In vielen deutschen Großstädten, wo die überwiegende Mehrheit der Wohnungslosen lebt, gibt es inzwischen ein ausgedehntes stationäres und mobiles Netzwerk aus Kältehilfe-Angeboten. In Berlin geht man noch einen Schritt weiter, nämlich ins Internet: Die Kältehilfe-App richtet sich sowohl an schutzsuchende Menschen als auch an Helferinnen und Helfer. Egal ob Adressen von Notunterkünften oder wichtige Telefonnummern – die App bietet ein umfangreiches Informationsangebot. Über interaktive Kartenansichten kann schnell der Standort der nächsten Wärmestube ermittelt werden. Auch nach aktuellen Hilfsaktionen, wie zum Beispiel dem nächsten Stopp des Kältebusses, kann hier gesucht werden.

Foto: Henning Stauch / Johanniter

Kältehilfe online: digital schnell und einfach Hilfe finden

In vielen deutschen Großstädten, wo die überwiegende Mehrheit der Wohnungslosen lebt, gibt es inzwischen ein ausgedehntes stationäres und mobiles Netzwerk aus Kältehilfe-Angeboten. In Berlin geht man noch einen Schritt weiter, nämlich ins Internet: Die Kältehilfe-App richtet sich sowohl an schutzsuchende Menschen als auch an Helferinnen und Helfer. Egal ob Adressen von Notunterkünften oder wichtige Telefonnummern – die App bietet ein umfangreiches Informationsangebot. Über interaktive Kartenansichten kann schnell der Standort der nächsten Wärmestube ermittelt werden. Auch nach aktuellen Hilfsaktionen, wie zum Beispiel dem nächsten Stopp des Kältebusses, kann hier gesucht werden.

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Die kostenlose App steht hier zum Download bereit.

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