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Das Heim­lich-Manö­ver: Erste Hilfe bei Erstickung

Wir alle wissen, wie es sich anfühlt, sich an etwas zu verschlucken. In seltenen Fällen gelangt der Fremdkörper in die Luftröhre, jedoch durch Würgen und Husten allein nicht wieder heraus. Dann kann der Heimlich-Handgriff, auch das Heimlich-Manöver oder der Heimlich-Griff genannt, helfen und eine Person vor dem Ersticken bewahren.

Frau zeigt mit zwei Fingern auf den Brustkorb einer Puppe.

Foto: Johanniter / Upfront Photo & Film GmbH

Wann wird das Heimlich-Handgriff angewendet?

In der Regel begegnet uns dieser Notfall beim Essen. Jemand verschluckt sich an einem Stück Speise, es gelangt statt in die Speiseröhre in die Luftröhre und die Person droht zu ersticken. Doch auch beim Spielen kann die Situation eintreten, dass z.B. ein Kind einen kleinen Gegenstand eingeatmet oder verschluckt hat.

Der Rettungsgriff sollte angewandt werden, wenn die betroffene Person zu ersticken droht und folgende Symptome aufweist:

  • angestrengt hustet
  • blaue Lippen und ein rotes Gesicht bekommt
  • weitere Anzeichen für Probleme in der Brust aufweist z.B. erschwertes Einatmen

Im Prinzip löst du durch den Heimlich-Griff einen künstlichen Hustenstoß aus, der den Fremdkörper herraustransportieren soll.

Foto: Shutterstock

Anleitung: Wie geht der Heimlich-Griff?

Fordere die betroffene Person als erstes zum kräftigen Husten auf. Hilft das nicht, muss sich die Person, die zu ersticken droht, nach vorne beugen und du schlägst ihr 5-mal mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter. Erst wenn das nicht hilft, wendest du den Rettungsgriff an:

  • Lege eine Faust unter das Ende des Brustbeins in den Winkel der beiden Rippenbögen. Halte die Faust mit der zweiten Hand fest an dem Platz.
  • Nun ziehst du deine Faust 5-mal nach hinten und oben. Die Position der Hand und die Zugrichtung sind wichtig, um Verletzungen der Organe zu vermeiden.

Wechsle zwischen „Schlagen zwischen die Schulterblätter“ und „Rettungsgriff“ bis der Fremdkörper sich löst und die Person wieder normal ein- und ausatmen kann.

Wenn die betroffene Person bewusstlos wird, beginne mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Anleitung: Wie geht der Heimlich-Griff?

Fordere die betroffene Person als erstes zum kräftigen Husten auf. Hilft das nicht, muss sich die Person, die zu ersticken droht, nach vorne beugen und du schlägst ihr 5-mal mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter. Erst wenn das nicht hilft, wendest du den Rettungsgriff an:

  • Lege eine Faust unter das Ende des Brustbeins in den Winkel der beiden Rippenbögen. Halte die Faust mit der zweiten Hand fest an dem Platz.
  • Nun ziehst du deine Faust 5-mal nach hinten und oben. Die Position der Hand und die Zugrichtung sind wichtig, um Verletzungen der Organe zu vermeiden.

Wechsle zwischen „Schlagen zwischen die Schulterblätter“ und „Rettungsgriff“ bis der Fremdkörper sich löst und die Person wieder normal ein- und ausatmen kann.

Wenn die betroffene Person bewusstlos wird, beginne mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Wie funktioniert das Heimlich-Manöver bei einem Baby?

Bei Kindern bzw. Babys unter einem Jahr wird der Heimlich-Handgriff nicht angewandt. Denn durch den Druck auf den Oberbauch können Leber und Magen verletzt werden. Stattdessen wird bei Babys die gleiche Technik wie bei der Reanimation angewandt. Mit zwei Fingern 5-mal auf die Mitte des Brustbeins drücken. Mehr dazu kannst du in unserem Artikel über die Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Säuglingen lesen.

Bei Kindern über einem Jahr kann der Heimlich-Handgriff angewendet werden. Hier kannst du als erste Maßnahme ebenfalls mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter klopfen. Das hilft vielen kleinen Kindern bereits. Wenn der Fremdkörper sich nicht löst, kannst du den Heimlich-Handgriff wie oben beschrieben anwenden.

Es kann beim Einatmen von Fremdkörpern auch zu einer selbstständigen Beendigung des Hustenreizes kommen. Die Fremdkörper bereiten zunächst keine Beschwerden mehr - hier spricht man von einem stummen Intervall. Dennoch sollte das Kind oder die erwachsene Person möglichst schnell von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen werden, spätestens wenn einige Tage nach dem Verschlucken wieder Husten auftritt. Nur so sind mögliche Gefahren auszuschließen.

Ist das Heimlich-Manöver gefährlich und erlaubt?

Viele haben Angst Erste-Hilfe-Maßnahmen wie den Heimlich-Handgriff durchzuführen, da er auch gewisse Risiken birgt und durch die Ausübung des Drucks, Organe sowie das Zwerchfell beschädigt werden können. Allerdings solltest du bei einer Erstickungsgefahr diese Risiken unbedingt in Kauf nehmen. Viel schlimmer ist es gar nicht zu helfen und einen Erstickungstod durch unterlassene Hilfeleistungen zu riskieren. Deshalb ist der Rettungsgriff erlaubt. Suche danach aber auf jeden Fall ein Krankenhaus auf, um eventuelle Verletzungen behandeln zu lassen.

Rautek-Griff und Rettungs-Griff: Was ist der Unterschied?

Im Namen sind die beiden Griffe sich sehr ähnlich. In der Handhabung unterscheiden die beiden sich allerdings gewaltig. Der Rettungs-Griff eignet sich, um eine Person vor dem Ersticken zu bewahren, der Rautek-Griff hingegen hilft dabei, eine Person aus einem Gefahrenbereich zu bergen oder zu retten. Hiermit können auch Personen durch eine bestimmte Schwerpunktlage bewegt werden, die deutlich schwerer sind als man selbst.

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