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Erste Hilfe Tipps: Reanimation

Die Herz-Lungen-Wiederbelebung gehört zu den wichtigsten Maßnahmen der Ersten Hilfe, denn sie kann im Ernstfall Leben retten. Damit du im Notfall schnell reagieren kannst, haben wir dir die Reanimation in einfachen Schritten zusammengefasst.

Drei Menschen knien neben einer Puppe an der sie Wiederbelebung üben. Ein Teilnehmer drückt mit gestreckten Armen auf die Brust der Puppe.

Foto: Johanniter / Upfront Photo & Film GmbH

Wann musst du reanimieren?

Eine Person ist nicht erweckbar und atmet nicht (normal). Auch eine unregelmäßige Atmung mit langen Pausen (über 10 Sekunden) oder eine "Schnappatmung" bei der durch kurze, minimale Atemzüge kein Luftaustausch in der Lunge stattfindet zählen hier als "keine Atmung". Diese eindeutigen Zeichen bedeuten, dass du einen Notruf absetzen und dann mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung starten solltest.

Ursachen für den Herz-Kreislaufstillstand sind unter anderem:

  • Ein Herzinfarkt oder eine andere schwerwiegende Störung im Herz-Kreislauf-System, zum Beispiel eine Lungenembolie, Herzrhythmusstörungen oder ein Schock
  • Eine schwerwiegende Störung der Atmung, zum Beispiel durch Fremdkörper in den Atemwegen oder einen Asthmaanfall mit folgendem anaphylaktischem (allergischem) Schock
  • Eine schwerwiegende Stoffwechselstörung, zum Beispiel Unterzuckerung bei Diabetes

Anleitung für die Reanimation 

Die wichtigsten Zahlen, die du dir merken solltest: 30 x Drücken, 2 x Beatmen. In diesem Wechsel führst du die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch. Eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Reanimation findest du weiter unten.

Frau kniet neben einer Puppe und zeigt, wie man mit gestreckten Armen die Herzdruckmassage durchführt.

Drücke 30-mal auf die Mitte der Brust. 5-6 Zentimeter tief und in einem Rhythmus von 100-120 Mal die Minute.

Frau kniet neben einer Puppe und zeigt, wie man den Kopf überstreckt.

Überstrecke den Kopf der Person und halte ihre Nase zu.

Frau kniet neben einer Puppe und zeigt wie man Mund-zu-Mund beatmet.

Beatme zwei Mal von Mund-zu-Mund und wiederhole dann die Herzdruckmassage.

So drückst du auf die Brust:

  1. Die betroffene Person liegt mit dem Rücken auf einem festen Untergrund.
  2. Kniee dich daneben und entferne Kleidung an der Brust.
  3. Lege eine Hand auf die Mitte der Brust.
  4. Lege deine zweite Hand auf die erste Hand und strecke deine Arme.
  5. Drücke ungefähr 5 bis 6 Zentimeter tief und ziemlich schnell – etwa 100- bis 120-mal pro Minute.
  6. Zähle beim Drücken bis 30.

So beatmest du:

  1. Überstrecke den Kopf der betroffenen Person.
  2. Halte ihre Nase zu.
  3. Beatme zweimal von Mund zu Mund und zähle dabei bis zwei.
  4. Beginne wieder mit dem Drücken der Brust.

Höre mit dem Drücken und Beatmen nicht auf, bis der Rettungsdienst oder eine zweite Person dich ablösen kann. Du kannst auch damit aufhören, wenn die Person wieder atmet. Dann gilt es, sie in die stabile Seitenlage zu bringen und sie bis zur Ankunft des Rettungsdienstes zu betreuen.

TIPP: Ist eine Mund-zu-Mund-Beatmung aufgrund von Verletzungen nicht möglich, kann alternativ auch eine Mund-zu-Nase-Beatmung angewendet werden. Dafür musst du mit einer Hand den Mund schließen und mit deinen Lippen die Nase des Verletzten umschließen. Achte beim Beatmen auf eine normale Ausatmung. Es ist nicht zielführend möglichst viel Luft in die betroffene Person zu pusten, zweimal normal auszuatmen reicht aus.

Du musst dich allerdings nicht zu lange mit der Beatmung beschäftigen. Führe immer nur zwei Beatmungsversuche durch, bevor du wieder mit der Brustkompression startest. Das Drücken ist bei der Wiederbelebung das Wichtigere!

In diesem Video-Tutorial zeigt dir Matthias von den Johannitern die Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Lieder für die Herzdruckmassage

Diese Lieder können dir helfen, den richtigen Rhythmus bei der Herzdruckmassage zu finden. Die Lieder haben zwischen 100 und 120 Schläge pro Minute. Wenn du sie dir also im Kopf oder laut vorsingst, bleibst du im richtigen Rhythmus:

  • „Stayin‘ Alive“ von den Bee Gees
  • „Yellow Submarine“ von den Beatles
  • „Atemlos durch die Nacht“ von Helene Fischer
  • “Ich will, dass du das überlebst” von Stilbruch

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»Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.« § 323c aus dem Strafgesetzbuch

Kann ich bei der Reanimation etwas falsch machen?

Die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Herz-Kreislaufstillstand sinkt pro Minute um etwa zehn Prozent, sagt die Deutsche Herzstiftung. Wenn jemand also nicht mehr atmet, ist jede Hilfe besser als keine.

Kann ich denn verklagt werden, wenn ich etwas falsch mache oder ich die Person bei der Reanimation verletze? Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Denn Ersthelfende, die bei einem Notfall bestmöglich Hilfe leisten, müssen keine straf- oder zivilrechtlichen Folgen befürchten. Anders ist es, wenn vorsätzlich oder grob fahrlässig falsche Maßnahmen durchgeführt wurden. Brichst du aber bspw. bei der Herzdruckmassage jemandem die Rippen, ist das nicht strafbar.

Strafbar ist hingegen die unterlassene Hilfeleistung und jemandem im Notfall gar nicht erst zu helfen. Denn die allgemeine Pflicht zur Hilfeleistung gilt für jede Person und ist im Strafgesetzbuch festgehalten.

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