Ein Tag als Rettungsassistent
Welche Aufgaben hat ein Rettungsassistent zu erfüllen und wie läuft der Alltag eigentlich wirklich ab?...
Ob zwei, drei oder mehr Spuren - die Rettungsgasse gehört zu den wichtigsten Regeln im Straßenverkehr. Ganz egal ob auf der Autobahn oder außerorts. Doch weißt du, warum die Rettungsgasse so wichtig ist und wie sie bei mehr als zwei Spuren gebildet wird? Außerdem: Welche Strafen gibt es eigentlich bei Nichtbeachtung?
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Die Rettungsgasse hat einen einfachen Grund: Rettungsfahrzeuge müssen im Falle eines Notfalls schnell und unkompliziert auf Autobahnen und Co. zur Einsatzstelle gelangen.
Jede Sekunde, die ein Rettungsfahrzeug früher am Einsatzort ankommt, kann wertvoll sein und im Ernstfall sogar Leben retten. Nicht nur die medizinische Versorgung am Einsatzort wird durch fehlende oder falsch gebildete Rettungsgassen verzögert, auch die Gefahr, dass Einsatzfahrzeuge selbst auf dem Weg in einen Unfall geraten, erhöht sich.
Die Straßenverkehrsordnung schreibt also vor, dass Autos auf Autobahnen und Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen eine Rettungsgasse bilden müssen, sobald der Verkehr anfängt zu stocken.
Fährst du auf dem linken Fahrstreifen, weichst du auch immer nach links aus. Auf allen anderen Fahrstreifen, fährst du nach rechts.
Bereits bei Stau oder Stop-and-go-Verkehr sollten Autofahrende auf mehrspurigen Straßen eine Rettungsgasse bilden. Dafür muss noch kein Rettungsfahrzeug in Sicht sein. Denn wenn du nicht frühzeitig auf genügend Abstand achtest, fehlt in einer tatsächlichen Notfallsituation auf der Autobahn oft der Platz zum Rangieren. Fahre also aufmerksam und vorausschauend. Beim ersten Zeichen vom stockenden Verkehr - sei ein Vorbild und bilde direkt eine Rettungsgasse. Du wirst sehen, dass viele dem Beispiel folgen.
Wenn eine Fahrbahn zwei Spuren hat, wird die Rettungsgasse in der Mitte gebildet. Das bedeutet, dass alle auf der linken Spur nach links fahren und die auf der rechten Spur nach rechts.
Hat eine Fahrbahn drei oder mehr Spuren wie auf der Autobahn, wird die Rettungsgasse zwischen der ganz linken und der Fahrspur rechts daneben gebildet. Wer links fährt, fährt also nach links, alle anderen fahren nach rechts.
Die Rettungsgasse sollte auch nach dem ersten Einsatzfahrzeug offen gehalten werden. Je nach Schwere des Unfalls, könnten nämlich jederzeit weitere Einsatzfahrzeuge folgen.
Tipp: Nutze die Rechte-Hand-Regel, wenn du dir unsicher bist. Zwischen Daumen und Zeigefinger ist die Rettungsgasse. Der Daumen ist die linke Spur und alle anderen Finger sind dabei weitere Fahrspuren.
Grund dafür ist, dass sich auf der rechten Spur oft LKWs befinden. Diese können nicht so gut rangieren und auf der linken Fahrspur ist für Rettungsfahrzeuge dementsprechend mehr Platz und eine bessere Sicht.
Foto: Joseph Chan
In Deutschland wird tatsächlich ein Bußgeld fällig, wenn Verkehrsteilnehmende bei einem Unfall keine Rettungsgasse bilden. Laut dem aktuellen Bußgeldkatalog drohen bei nicht gebildeter Rettungsgasse eine Strafe von 200 Euro und 2 Punkte. Werden Einsatzkräfte dadurch behindert, jemand gefährdet oder gibt es eine Sachbeschädigung, kann die Strafe bis zu 320 Euro betragen. Auch ein Monat Fahrverbot wird verhängt. Übrigens: Wer die Rettungsgasse dann einfach selbst befährt, muss auch zahlen!
Strafen im Ausland
Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Strafe in Deutschland noch relativ mild. In Österreich zahlen alle Verkehrsteilnehmende, die die Rettungsgasse befahren und dabei Rettungskräfte behindern, über 2.000 Euro!
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