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5 Tipps für nach­hal­ti­ges Han­deln in der Kindererziehung

Wie gebe ich meinen Kindern das Thema Nachhaltigkeit mit auf den Weg, wenn sich schon Erwachsene damit schwertun? Ergibt das überhaupt Sinn oder sollten Kinder nicht lieber unbeschwert aufwachsen? Wir haben mit Kitaleiter Julian Gilsdorf gesprochen und fünf interessante Tipps zusammengestellt, wie das gelingt.

3 Jähriger Junge gießt eigenständig ein kleines angebautes Beet im Garten

Foto: Filip Urban

Schätzungen des Zukunftsinstituts zufolge sind bisher sage und schreibe 86 Millionen Tonnen Plastik im Meer gelandet.

Wir haben uns in den letzten Jahren viel zu wenig um echte Nachhaltigkeit gekümmert. Dass Klimaschutz auch auf politischer Ebene diskutiert und umgesetzt werden muss, ist klar. Doch auch Einzelpersonen können ihren Beitrag leisten.

Nachhaltigkeit muss verinnerlicht werden, um sie zu leben. Und das in jedem Bereich des Lebens. Unsere Gesellschaft hat nur dann eine Chance, wenn wirklich alle über ihren Umgang mit Textilverbrauch, Mobilität, Urlaub usw. nachdenken und entsprechend handeln.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit bei der Kinderbetreuung

Die Integration von nachhaltigen Grundsätzen in den Alltag mit Kindern kann vielseitig gestaltet werden. Wie das aussehen kann, erfährst du hier:

01

Haltung vorleben

An erster Stelle steht die eigene Haltung. Wer selbst nachhaltige Grundsätze an den Tag legt, kann somit seinem Kind auch das beste Vorbild für eine nachhaltige Lebensweise sein. Denn der Grundstein für das Handeln und Denken deines Kindes wird bereits in frühen Jahren stark geprägt und bleibt ein Leben lang erhalten.

Wie wäre es mit einem Mini-Komposthaufen im Garten, den ihr gemeinsam befüllt? Erkläre deinem Kind, welche Produkte du im Supermarkt kaufst und warum es wichtig ist, dass diese aus der Region kommen oder nicht in Plastik verpackt sind.

02

Ressourcen schonen

Wo kann ich noch nachhaltiger werden und Ressourcen einsparen? Hier können wir unseren Alltag nochmal unter die Lupe nehmen. Denn viele Prozesse haben wir bereits automatisiert und denken gar nicht mehr aktiv darüber nach, wo wir vielleicht etwas ändern könnten.

Du nimmst zum Einkauf im lokalen Supermarkt das Auto, um keine schweren Tüten schleppen zu müssen? Vielleicht bietet der Supermarkt die Möglichkeit, ein Lastenrad für Einkäufe auszuleihen.

Oft finden wir gerade in den kleinen Dingen noch die Möglichkeit, ressourcenschonender zu werden. Auch wenn manche Ideen nicht sofort zu 100% umgesetzt werden können: Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung zählt.

Kinderhand umschließt selbst frisch geerntete Minikarotten in der Hand

Foto: Julian Hochgesang

Bewusst sparen

Ein Kind braucht gar nicht so viele verschiedene Spiele und Kleidung, wie man vielleicht denkt. Meist reicht es, bewusst Dinge einzukaufen und dabei genau zu überdenken, was dein Kind wirklich benötigt. Oft können z.B. Kleidungsstücke und Spielsachen auch mit Geschwistern oder Nachbarskindern geteilt werden.

Oder man kauft die Sachen direkt secondhand auf Flohmärkten oder Apps wie Vinted. Wusstest du, dass es auch Online-Kleidertauschbörsen gibt? Vielleicht gibt es ja in deiner Nähe die Möglichkeit ungeliebtes Spielzeug oder zu kleine Kleidung direkt einzutauschen.

Falls ein Kleidungsstück dann doch den Geist aufgeben sollte, könntest du daraus auch immer noch gemeinsam mit deinem Kind ein Puppenkleid nähen oder einen Putzlappen machen.

03

Kreativ recyclen

Muss das wirklich schon in den Müll? Viele Produkte können auch nach ihrer Benutzung noch in etwas Wertvolles verwandelt werden statt direkt in den Abfall zu wandern. Entdeckt gemeinsam, welche kreativen Recycling-Ideen ihr zuhause umsetzen könnt.

Pappmaché-Kunst aus alten Zeitungen, Glasflaschen anmalen und ihnen als Vasen ein zweites Leben schenken oder mit Plastiktüten häkeln - euer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Kinder kommen hierbei auf die spannendsten und kreativsten Ideen, was man aus so manchen Dingen noch machen kann. Lerne hier auch mal von deinem Kind. Du wärst überrascht, was alles ein Zauberstab, ein Schwert oder ein Werkzeug im Sandkasten sein.

04

Vorausschauend Planen

Wenn ich bereits im Voraus alles nachhaltig plane, habe ich es in der Zukunft leichter. Am Anfang mag das vielleicht mehr Geld kosten. In der Zukunft spart man hierbei allerdings eine Menge, denn Dinge halten länger. Zum Beispiel: Muss die Kleidung immer perfekt sitzen oder kaufe ich es einfach eine Nummer größer, damit es länger passt?

Binde dein Kind hier auch gerne mit ein. So kannst du ein gewisses Bewusstsein für nachhaltige Entscheidungen schaffen.

05

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