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Schwie­rige Lebens­si­tua­tion: Altersarmut

Immer mehr Menschen über 65 Jahren sind von Armut im Alter betroffen. Die aktuelle Inflations- und Wirtschaftslage macht es der älteren Generation zudem nicht gerade leicht. Doch wo genau fängt Altersarmut eigentlich an und warum sind Menschen davon betroffen? Was können sie dagegen tun und gibt es Möglichkeiten, präventiv dagegen vorzugehen? Die Antworten findest du in unserem Bericht.

Alter Mann schaut in offenen Geldbeutel

Foto: Andres Siimon

Was bedeutet Altersarmut?

Von Altersarmut sprechen wir, wenn es darum geht, dass ein Mensch im Alter nicht mehr genug finanzielle Mittel besitzt, um seinen Lebensunterhalt, wie auch seine individuellen Bedürfnisse bestreiten zu können. In Zahlen sieht das wie folgt aus: Hat ein Mensch im Alter weniger als 60% des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens zur Verfügung, ist er von Altersarmut bedroht. Im Moment sind das als alleinstehende Person weniger als 1.136 Euro im Monat oder weniger als 13.628 Euro im Jahr. Hierbei sprechen wir allerdings nur von Deutschland. In anderen Ländern variieren die Werte stark.

Foto: Josh Appel

Wer ist von Altersarmut betroffen und warum?

Laut des Statistischen Bundesamtes stieg der Anteil der armutsgefährdeten älteren Generation in den vergangenen Jahren auf insgesamt 15,7 Prozent.

Den größten Anstieg kann man allerdings bei der Altersgruppe über 80 Jahren verzeichnen. Hier ist nämlich bereits jede fünfte Person von Altersarmut gefährdet. Dabei haben die betroffenen Personen ein Einkommen, das maximal 1.167 Euro umfasst.

Auch die Erwerbsbeteiligung von älteren Menschen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2011 waren es noch 44 Prozent, wohingegen die Zahl im Jahr 2021 sogar auf 61 Prozent gestiegen ist. Das Arbeiten im Rentenalter ist nicht nur dafür da, um länger am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, sondern auch, um das Risiko einer drohenden Altersarmut zu verringern.

Wer ist von Altersarmut betroffen und warum?

Laut des Statistischen Bundesamtes stieg der Anteil der armutsgefährdeten älteren Generation in den vergangenen Jahren auf insgesamt 15,7 Prozent.

Den größten Anstieg kann man allerdings bei der Altersgruppe über 80 Jahren verzeichnen. Hier ist nämlich bereits jede fünfte Person von Altersarmut gefährdet. Dabei haben die betroffenen Personen ein Einkommen, das maximal 1.167 Euro umfasst.

Auch die Erwerbsbeteiligung von älteren Menschen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2011 waren es noch 44 Prozent, wohingegen die Zahl im Jahr 2021 sogar auf 61 Prozent gestiegen ist. Das Arbeiten im Rentenalter ist nicht nur dafür da, um länger am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, sondern auch, um das Risiko einer drohenden Altersarmut zu verringern.

Ungleichbehandlung: Frauen und Männer

Besonders gefährdet in den höheren Altersgruppen sind alleinstehende Frauen. Die Armutsquote bei ihnen ist um mehr als 9 Prozentpunkte höher als bei Männern. Eine Ursache: Die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in den verschiedenen Rentensystemen, wie auch das durchschnittliche monatliche Nettoeinkommen. Das liegt bei Frauen nämlich bei 1.765 Euro, wobei das von Männern im Durchschnitt bei 2.068 Euro liegt.

Meist haben Frauen in den Jahren, in denen sie arbeiten, Unterbrechungen durch z.B.: Kindererziehung oder arbeiten daraufhin häufig in Teilzeit, um für die Kinder da sein zu können. Dies wird dann aber nicht ausreichend finanziell im Rentensystem gewürdigt.

Besonders gefährdet sind ältere Frauen, die nie einer Erwerbsfähigkeit nachgegangen sind. Die gesetzliche Hinterbliebenenleistung, die Frauen nach dem Tod ihres Mannes erhalten, ist häufig die einzige Einkommensquelle, die sie dann noch haben. In diesen Fällen beläuft sich die Armutsquote auf über 50%.

Foto: Artem Labunsky

Ungleichbehandlung: Frauen und Männer

Besonders gefährdet in den höheren Altersgruppen sind alleinstehende Frauen. Die Armutsquote bei ihnen ist um mehr als 9 Prozentpunkte höher als bei Männern. Eine Ursache: Die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in den verschiedenen Rentensystemen, wie auch das durchschnittliche monatliche Nettoeinkommen. Das liegt bei Frauen nämlich bei 1.765 Euro, wobei das von Männern im Durchschnitt bei 2.068 Euro liegt.

Meist haben Frauen in den Jahren, in denen sie arbeiten, Unterbrechungen durch z.B.: Kindererziehung oder arbeiten daraufhin häufig in Teilzeit, um für die Kinder da sein zu können. Dies wird dann aber nicht ausreichend finanziell im Rentensystem gewürdigt.

Besonders gefährdet sind ältere Frauen, die nie einer Erwerbsfähigkeit nachgegangen sind. Die gesetzliche Hinterbliebenenleistung, die Frauen nach dem Tod ihres Mannes erhalten, ist häufig die einzige Einkommensquelle, die sie dann noch haben. In diesen Fällen beläuft sich die Armutsquote auf über 50%.

Welche Hilfsangebote und Tipps gibt es?

Um dem Ganzen entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Optionen.
Einige davon haben wir dir hier einmal aufgelistet. Dir wird auffallen, dass viele Punkte präventiv sind, aber auch im Hinblick auf bereits bestehende Altersarmut haben wir dir ein paar Tipps & Tricks zusammengefasst.

1

Eine private Altersvorsorge oder Grundversicherung beantragen

Mit einer privaten Altersvorsorge oder einer Grundversicherung kannst du dich oder deine Angehörigen bereits frühzeitig absichern, um die Chancen zu verringern, später von Altersarmut betroffen zu sein.

2

Wohngeld beantragen

Das Wohngeld ist ein Zuschuss zur Miete, den man beim Staat beantragen kann. Es ist besonders für die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürger gedacht, die nur sehr geringes Einkommen besitzen und Hilfe bei ihren Wohnkosten brauchen. Dabei berechnet sich das Wohngeld immer anhand des jeweiligen Einkommens und der zu zahlenden Miete. Hier kommst du zum Wohngeldrechner.

3

Hilfsorganisationen: Tafel und Kleiderkammer

Neben Wohngeld oder Grundversicherungen gibt es auch zahlreiche Hilfsorganisationen, die ihre Unterstützung anbieten. Bspw.: Die Tafel, die Kleiderkammer oder aber auch im Winter die Kältehilfe, die Bedürftige mit warmer Kleidung und Mahlzeiten versorgt.

4

Moderne Wohnkonzepte recherchieren

Um sich etwas Miete zu sparen, gibt es viele verschiedene Wohnkonzepte, die heutzutage für Seniorinnen und Senioren sowie für Studierende zur Verfügung stehen. Ein schöner Nebeneffekt: viele Konzepte wie betreutes Wohnen sind auch darauf ausgelegt, im Alter nicht einsam zu sein.

Verschiedene Schalen mit Essen bei einer Hilfsorganisation

Foto: Markus Winkler

Kostenaufstellung & Haushaltsbuch

Behalte nicht nur alle Mitgliedschaften und Abos im Auge. Auch ein grundsätzlicher Blick auf alle Ausgaben kann nicht schaden. Ein Haushaltsbuch zeigt sehr deutlich “geheime” Kosten auf, die man so vielleicht bewusst noch gar nicht wahrgenommen hat. Da es sich am Ende doch bekanntermaßen summiert.

5

Senioren-Rabatt

Häufig gibt es für Senioren bestimmte Rabatte und/oder Ermäßigungen, wie z.B. bei verschiedenen Veranstaltungen, Eintritten oder aber auch Anschaffungen. Auch wenn diese nicht ausgeschrieben sind, ist es ganz hilfreich, immer einmal nachzufragen.

6

Pflegegeld

Vielleicht kommt sogar Pflegegeld in Frage. Wie das geht, was man dafür braucht und was du alles beachten musst, findest du in unseren Ratgebern zum Thema Pflegebedürftigkeit.

7

Heizung & Strom

Gerade in den heutigen Zeiten ist es wichtig, sparsam mit unseren Ressourcen umzugehen. Ein guter Nebeneffekt: Man spart dabei sogar noch ein wenig Geld. Überprüfe regelmäßig, ob deine Leuchtmittel und Elektrogeräte noch auf dem neuesten Stand sind, oder ob sie inzwischen zu Stromfressern geworden sind. Auch die Einstellung von Wasser- und Heiztemperatur können sehr entscheidend sein.

8

Foto: Mari Helin

Es gibt einen Ausblick

Verschiedene Sozialverbände, wie der VdK fordern bereits eine Inflationsausgleichspauschale für Rentnerinnen und Rentner. Ebenfalls stehen Forderungen für Härtefallfonds mit auf der Liste, wie auch ein Kündigungsmoratorium und Verzicht auf Energiesperren für Mieterinnen und Mieter, um Menschen vor Armut zu schützen und ihnen die Angst davor zu nehmen ihre Wohnung zu verlieren.

Viele Hilfsorganisationen erweitern ihre Angebote für Seniorinnen und Senioren und es gibt immer mehr Konzepte, die junge und alte Menschen zusammenbringen.

Es gibt einen Ausblick

Verschiedene Sozialverbände, wie der VdK fordern bereits eine Inflationsausgleichspauschale für Rentnerinnen und Rentner. Ebenfalls stehen Forderungen für Härtefallfonds mit auf der Liste, wie auch ein Kündigungsmoratorium und Verzicht auf Energiesperren für Mieterinnen und Mieter, um Menschen vor Armut zu schützen und ihnen die Angst davor zu nehmen ihre Wohnung zu verlieren.

Viele Hilfsorganisationen erweitern ihre Angebote für Seniorinnen und Senioren und es gibt immer mehr Konzepte, die junge und alte Menschen zusammenbringen.

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Frau mit orangener Arbeitsjacke vom Kältebus unterhält sich mit einem Obdachlosen

Hilfe für Armutsbetroffene

Auch die Johanniter bieten Hilfe für Armutsbetroffenen in Deutschland an. Nicht nur als Partner für die überlasteten Tafeln beim Sammeln und Verteilen der Lebensmittelspenden, sondern auch mit vielen weiteren Hilfs-, Beratungs- und Bildungsangeboten. Hier erfährst du, wie du uns unterstützen kannst!

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