Was macht der Katastrophenschutz und warum wird das immer wichtiger?
Wie kann die Bevölkerung bestmöglich vor Gefahrensituationen gewarnt und vor allem geschützt werden? Diese Fragen...
Am 6. Februar erschütterte ein schweres Erdbeben große Teile der Türkei, kurdische Gebiete und den Nordwesten Syriens. Die Opferzahl steigt täglich und aus Deutschland läuft Hilfe für die betroffenen Menschen an. Hier erfährst du, was getan wird und wie du selbst unterstützen kannst.
Foto: Johanniter
Ein Erdbeben der Stärke 7,7 erschütterte am Montagmorgen des 6. Februars das türkisch-syrische Grenzgebiet. Mehr als 13 Millionen Menschen sind von der Katastrophe betroffen. Zahlreiche Menschen wurden dabei unter einstürzenden Gebäuden verschüttet und verloren teilweise ihr Leben. Die massiven Erdstöße zerstörten ganze Städte und ließen Häuser unbewohnbar werden. Einsatzteams, die vermisste Personen unter den Trümmern suchen, weichen mittlerweile jedoch schweren Geräten, die Schuttberge abtransportieren.
Diverse Hilfsorganisationen haben Einsatzteams in die Krisenregion geschickt. So waren zum Beispiel schnell das Technische Hilfswerk sowie Teams der International Search and Rescue vor Ort. In den ersten Stunden und Tagen ging es vor allem darum, verschüttete Menschen zu bergen und aus den Trümmern zu retten.
Für die Johanniter spenden
Die Johanniter sind in der Türkei und in Syrien aktiv. Hier kannst du mit einer Spende unsere Arbeit unterstützen.
Foto: Johanniter
Auch ein Erkundungsteam der Johanniter ist kurz nach der Katastrophe in die betroffenen Gebiete aufgebrochen. Ihre Fragen: Wer braucht Hilfe? Was wird dafür akut benötigt? Wie können wir uns mit anderen Organisationen zusammentun und möglichst effizient Hilfe koordinieren?
Erkundungsteams sammeln den Bedarf, sodass Nothilfe-Maßnahmen zusammen mit Partnern vor Ort schnellstmöglich eingeleitet werden können. Wichtige Maßnahmen sind jetzt z.B. die Lieferung von Hilfsgütern – Zelte, Decken, Schlafsäcke – sowie die Versorgung mit Essen und Trinken.
Viele Menschen sind durch das Erdbeben obdachlos geworden und brauchen Übernachtungsmöglichkeiten. Sehr kaltes Wetter erschwert die Situation zusätzlich.
Foto: Johanniter
Die Johanniter haben beispielsweise eine Suppenküche in der türkischen Stadt Gaziantep eingerichtet, die täglich 15.000 Menschen mit Essen versorgt und über 700 Hygienepakete sowie 350 Baby-Kits für Familien bereitgestellt. Weitere Maßnahmen sind bereits in Planung.
Ein großer Fokus der Hilfe wird auf den Menschen in Syrien liegen, die durch die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse vor Ort wenig Zugang zu Hilfslieferungen haben. Hier unterstützen die Johanniter und unsere Partner mit Soforthilfen in Form von Bargeld, Milchpaketen für Babys, Baumaterialien, Medikamenten und Diesel-Generatoren. Denn hier fehlt es aktuell an fast allem. Doch die Hilfe hat noch weitere Herausforderungen: Starke Nachbeben in den Regionen haben wieder neue Zerstörung angerichtet und auch die zunächst unklaren Verhältnisse an den Grenzübergängen zwischen der Türkei und Syrien sorgten für Verzögerungen der Hilfeleistungen.
Viele wollen auch aus Deutschland die Betroffenen unterstützen, doch fühlen sich machtlos. So kann Unterstützung für die Menschen in der Türkei und in Syrien aussehen:
Informiere dich über Organisationen, die in den Krisenregionen aktiv sind und spende Geld. Das können deutsche Organisationen oder Vereine vor Ort sein. Wichtig bei deiner Auswahl ist eine transparente Kommunikation, damit du weißt, dass deine Spenden auch ankommen. Achte z.B. darauf, ob die Organisation ein Spendensiegel hat.
Ob auf Social Media oder im eigenen Bekanntenkreis. Teile Beiträge, Spendenaufrufe & persönliche Geschichten. Die Menschen und ihre Schicksale dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Auch wenn auf der Welt mehrere Krisen gleichzeitig passieren, dürfen wir nicht wegschauen.
Du hast Menschen aus der Türkei oder Syrien im Freundeskreis? Das ist ein guter Zeitpunkt, sie zu fragen, wie es ihnen und ihrer Familie geht und ob du sie gerade unterstützen kannst.
Foto: Johanniter
Es muss keine Geld- oder Sachspende sein. Du kannst auch anderweitig deine Solidarität mit den betroffenen Menschen zeigen. Zum Beispiel mit dem Besuch einer Gedenkveranstaltung, die aktuell bundesweit organisiert werden.
Soforthelfende sind weltweit im Einsatz, um Menschen in Not nach Natur- oder anderen Katastrophen zu helfen. Hilfsorganisationen wie die Johanniter suchen oft Menschen die sich in der Soforthilfe engagieren wollen und bieten regelmäßige Trainings und Übungen an. Hierbei handelt es sich natürlich eher um eine langfristige Hilfsmaßnahme.
Aufgrund der unklaren Lage und des Sicherheitsrisikos wird dringend davon abgeraten, sich auf eigene Faust auf den Weg in die betroffene Region zu machen. Mitarbeitende von Hilfsorganisationen werden für solche Einsätze speziell ausgebildet und geschult. Unkoordinierte Aktivitäten helfen niemandem. Im schlimmsten Fall führen sie dazu, sich selbst und andere in Gefahr zu bringen.
Juliane Flurschütz ist Soforthelferin der Johanniter. Sie war mit einem Erkundungsteam kurz nach der Katastrophe vor Ort in der Türkei und Syrien. Auf ihren Fotos wird das Ausmaß der Zerstörung schnell klar.
Joel, Juliane und Florian sind Teil des fünf-köpfigen Erkundungsteam der Johanniter, das kurz nach dem Erdbeben in die Türkei aufgebrochen ist.
Sie reisten in die türkischen Städte Nurdagi, Antakya, Gaziantap und Osmaniye.
Das vierte Mitglied des Erdundungsteams, Sevin, kniet vor einem Berg aus Trümmern.
Ladengeschäfte wie dieses in Nurdagi sind durch das Erdbeben komplett zerstört.
In Gaziantap wurde eine Suppenküche eingerichtet, die Familien täglich mit warmen Mahlzeiten versorgt.