Magazin der

Logo Johanniter Unfallhilfe

Erste Hilfe bei Unter­küh­lung: So han­delst du richtig

Eine Unterkühlung entsteht, wenn der Körper selbst nicht mehr genug Wärme produzieren kann. In diesem Ratgeber erfährst du die Ursachen einer Unterkühlung, wie du sie erkennst und vor allem, wie du Erste Hilfe leisten und dich selbst vor Unterkühlungen schützen kannst.

Person mit gelber Jacke und dunklem Rucksack läuft durch eine verschneite Straße.

Foto: Thom Holmes

Ursachen: Wie kommt eine Unterkühlung zustande?

Die Ursachen für eine Unterkühlung können vielfältig sein, von kaltem Wetter und eisigem Wind bis hin zu längeren Aufenthalten in kaltem Wasser. Dein Körper verliert in solchen Situationen schneller Wärme, als er sie produzieren kann. Das führt wiederum zu einem gefährlichen Absinken deiner Körpertemperatur.

Wusstest du, dass eine Unterkühlung auch bei Verbrennungen auftreten kann? Die verletzte Haut verliert ihre Fähigkeit, die Körperwärme zu halten. Gleichzeitig geht über Brandwunden oft zusätzlich Flüssigkeit aus dem Körper verloren was zu einer schnellen Abkühlung führt. Das kann in Kombination mit anderen Verletzungen besonders gefährlich sein.

Foto: Vadim Fomenok

Symptome bei einer Unterkühlung

Zu den häufigsten Anzeichen einer Unterkühlung gehören

  • Frieren
  • Blaue Lippen
  • Blasse Haut
  • Schläfrigkeit

In schweren Fällen kann es zu Bewusstlosigkeit oder sogar Atem- und Kreislaufstillstand kommen.

So erkennst du eine leichte Unterkühlung

Leichte Unterkühlung kann oft übersehen werden, da die Symptome nicht so offensichtlich sind. Anzeichen können anhaltendes Frieren, Zittern und ein allgemeines Unwohlsein sein. Es ist wichtig, auf diese Zeichen zu achten, da sie auf eine drohende Verschlechterung hinweisen können.

Gut zu wissen

Körpertemperatur

Deine normale Körpertemperatur beträgt etwa 37 Grad Celsius. Bei einer Unterkühlung fällt deine Körpertemperatur unter diesen Wert.

Foto: Vadim Fomenok

Was tun bei Unterkühlung?

Bei einer Unterkühlung ist schnelles Handeln entscheidend. Hier sind die Schritte, die du ergreifen solltest:

  1. Ins Warme gehen: Bringe die betroffene Person so schnell wie möglich an einen warmen Ort.
  2. Durchnässte Kleidung ausziehen: Entferne nasse Kleidung, da sie die Körperwärme schneller entzieht.
  3. In warme Decken hüllen: Wickle die Person in warme Decken, um die eigene Körperwärme zu nutzen. Hände können unter den Achseln der Person aufgewärmt werden.
  4. Warme, gezuckerte Getränke geben: Wenn die Person klar bei Bewusstsein ist, gib ihr warme, gezuckerte Getränke (ohne Alkohol), um den Energieverlust auszugleichen. Bewegung kann ebenfalls helfen, den Kreislauf anzuregen.
  5. Nicht aufwärmen, wenn schläfrig oder bewusstlos: Wenn die betroffene Person schläfrig oder bewusstlos ist, versuche nicht, sie aufzuwärmen, und bewege sie nur vorsichtig, um keine weiteren Verletzungen zu riskieren. Denn bei einer Unterkühlung kühlt der Körper von außen nach innen, um die Organe möglichst lange warum zu halten. Wenn jetzt eine Bewegung des Körpers erfolgt, kann es dazu kommen, dass sich das kalte Blut der äußeren Gliedmaße mit dem wärmeren Blut des Körperkerns vermischt. Das hat fatale Folgen für die Organe des Körperkerns und kann zum sogenannten Bergungstod führen (Der Name stammt von der Bergung von Betroffenen bei Lawinenunglücken oder Gletscherrettung).

Foto: Sarah Vilardo

Unterkühlung vermeiden

Die beste Maßnahme gegen Unterkühlung ist, ihr vorzubeugen. Hier sind einige Tipps, wie du dich schützen kannst:

  • Trage geeignete Kleidung für die Wetterbedingungen. Am besten sind atmungsaktive, wasserabweisende und robuste Stoffe. Winterkleidung soll atmungsaktiv und wärmeisolierend sein, jedoch darf sie nicht einengen.
  • Unter einer Jacke, die nach außen gut gegen Wind und Wetter schützt, können je nach Temperatur wie bei einer Zwiebelschale weitere Oberteile getragen werden.
  • Wärme geht auch über die Kopfhaut verloren. Deshalb ist eine Mütze wichtig, die auch die Ohren abdeckt. Ein zusätzlicher Schal schützt zudem den Nacken.
  • Thermosocken, bei denen sich ein wärmendes Luftpolster bildet, sind gut geeignet. Dasselbe gilt für Handschuhe.
  • Entferne durchnässte Kleidungsstücke und wechsle sie möglichst schnell gegen trockene Kleidung.
  • Vermeide übermäßigen Alkoholkonsum bei niedrigen Außentemperaturen, da Alkohol die Körpertemperatur senken kann.

Unterkühlung vermeiden

Die beste Maßnahme gegen Unterkühlung ist, ihr vorzubeugen. Hier sind einige Tipps, wie du dich schützen kannst:

  • Trage geeignete Kleidung für die Wetterbedingungen. Am besten sind atmungsaktive, wasserabweisende und robuste Stoffe. Winterkleidung soll atmungsaktiv und wärmeisolierend sein, jedoch darf sie nicht einengen.
  • Unter einer Jacke, die nach außen gut gegen Wind und Wetter schützt, können je nach Temperatur wie bei einer Zwiebelschale weitere Oberteile getragen werden.
  • Wärme geht auch über die Kopfhaut verloren. Deshalb ist eine Mütze wichtig, die auch die Ohren abdeckt. Ein zusätzlicher Schal schützt zudem den Nacken.
  • Thermosocken, bei denen sich ein wärmendes Luftpolster bildet, sind gut geeignet. Dasselbe gilt für Handschuhe.
  • Entferne durchnässte Kleidungsstücke und wechsle sie möglichst schnell gegen trockene Kleidung.
  • Vermeide übermäßigen Alkoholkonsum bei niedrigen Außentemperaturen, da Alkohol die Körpertemperatur senken kann.

Foto: Sarah Vilardo

Es ist entscheidend, die Anzeichen einer Unterkühlung zu erkennen und schnell Erste Hilfe zu leisten, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Gleichzeitig solltest du dir bewusst sein, wie du dich vor Kälte schützen kannst, um die dunkle Jahreszeit auch genießen zu können. Unterkühlung ist nicht zu unterschätzen, aber mit dem richtigen Wissen und verschiedenen Vorsichtsmaßnahmen kannst du dich davor schützen und anderen in Notfallsituationen helfen.

Mehr zum Thema entdecken

Mitarbeiter der JUH mit orangener Arbeitsjacke überreicht Essen an bedürftige Person

Kältehilfe für wohnungslose Menschen

Du hast eine Person auf der Straße gesehen, für die die kalten Temperaturen eine Gefahr darstellen könnten? In vielen Städten können sich wohnungslose Menschen bei Kältebussen aufwärmen oder erhalten ein warmes Essen bei der Kältehilfe. Du hast schon eine Unterkühlung festgestellt? Dann solltest du immer die 112 anrufen.

Mehr erfahren