Magazin der

Logo Johanniter Unfallhilfe

Erste Hilfe Tipps: Schlaganfall

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, bei dem jede Minute zählt. Typische Anzeichen sind plötzliche Lähmungen, Sprachstörungen oder ein herabhängender Mundwinkel. Solche Symptome sollten niemals ignoriert werden – schnelles Handeln kann Leben retten und bleibende Schäden verhindern. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du einen Schlaganfall erkennst und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen du sofort ergreifen solltest.

Weiblich gelesene Person liegt mit dem Kopf auf dem Schoß einer anderen Person. Sie hält sich ein Taschentuch an die Nase.

Foto: Karolina Grabowska

Ursachen für einen Schlaganfall

 

Laut dem Statistischen Bundesamt starben im Jahr 2023 rund 9.700 Menschen in Deutschland an einem Schlaganfall – auch Hirnschlag, Hirninfarkt oder Apoplex genannt. Der Schlaganfall ist keine einheitliche Erkrankung. Er ist ein Oberbegriff für die akute Schädigung von Hirnarealen und wird für eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen verwendet. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen.

Bei einem Schlaganfall kommt es in 80 bis 90 Prozent der Fälle zum Verschluss einer Gehirnarterie. Dann spricht man von einem Hirninfarkt (ischämischer Schlaganfall). Er kann auf zwei Arten entstehen:

 

  • Eine Arterie wird durch einen Blutpfropf (Thrombus) verschlossen, der sich im Herzen oder der Halsschlagader gebildet hat. Der Blutpfropf kann sich lösen und mit dem Blutstrom ins Gehirn gelangen, wo er ein Gefäß blockiert.
  • Eine Gefäßverkalkung führt direkt an den Hirngefäßen zu Einengungen oder Verschlüssen. Davon betroffen sind meist die großen Hals- oder Hirnarterien. Durch die Verschlüsse können größere Hirnareale nicht mehr ausreichend durchblutet werden und beginnen schnell abzusterben.

 

Bei dem übrigen Anteil der Schlaganfälle blutet es aus einer Gehirnarterie in das Gehirn. Eine solche Hirnblutung (hämorrhagischer Infarkt) entsteht, wenn ein Gefäß im Gehirn platzt und bestimmte Hirnareale nicht mehr genug mit Blut versorgt werden.

  • Blut tritt unter hohem Druck aus geplatzten, meist aus vorgeschädigten Gefäßen in das umliegende Hirngewebe. Ursache ist meist Bluthochdruck und der plötzliche Riss eines Blutgefäßes.
  • Ein geringer Anteil der Schlaganfälle – etwa zwei bis fünf Prozent – werden durch sogenannte Subarachnoidalblutungen in den Zwischenräumen von Gehirn und weicher Hirnhaut (Arachnoidea) ausgelöst.

 

Risikofaktoren für einen Schlaganfall

 

Grundsätzlich ist ein Schlaganfall keine reine “Alterskrankheit”. Er kann jede und jeden treffen – egal ob als Säugling oder im hohen Alter. Die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt aber mit zunehmendem Alter. Laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe haben Männer ein deutlich höheres Schlaganfallrisiko als Frauen. Das Risiko für einen Schlaganfall wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Chronischer Bluthochdruck gehört zu den größten Risikofaktoren für die Entstehung einer Gefäßverkalkung. Andere Faktoren, die zu Gefäßverkalkungen führen und damit das Schlaganfallrisiko erhöhen können, sind etwa Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Rauchen, starkes Übergewicht oder ein ungünstiger Cholesterinspiegel.

Foto: Tima Miroshnichenko

Symptome: Schlaganfall erkennen

 

Da beim Schlaganfall jede Minute zählt, ist es entscheidend, solche Anzeichen sofort zu erkennen und zu handeln. Manchmal kündigt sich ein Schlaganfall bereits vorher an. Man spricht auch von einer “Transitorischen Ischämische Attacke“, kurz TIA. Diese kann Stunden, Tage oder Wochen vor dem Hirninfarkt auftreten. Sie verschwindet aber meist nach kurzer Zeit wieder. 

Für Betroffene gilt es, die genannten Frühzeichen ernst zu nehmen und rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Zu den Warnhinweisen gehören:

  • Schwindelgefühl
  • Nasenbluten infolge Bluthochdrucks
  • Starke Kopfschmerzen (selten)

 

Bei einem “echten” Schlaganfall verschwinden die Symptome nicht wieder und können schnell lebensgefährlich werden. Typische Anzeichen sind:

  • Sehstörungen (z.B. Doppelbilder)
  • Störungen des Gefühls (z.B. pelziges Gefühl auf der Zunge)
  • halbseitige Lähmung (z.B. hängender Mundwinkel)
  • Sprach- oder Verständnisstörungen
  • Schwindel- und Gleichgewichtsstörungen
  • Verwirrtheit, Orientierungsprobleme oder Bewusstseinsverlust

Symptome: Schlaganfall erkennen

 

Da beim Schlaganfall jede Minute zählt, ist es entscheidend, solche Anzeichen sofort zu erkennen und zu handeln. Manchmal kündigt sich ein Schlaganfall bereits vorher an. Man spricht auch von einer “Transitorischen Ischämische Attacke“, kurz TIA. Diese kann Stunden, Tage oder Wochen vor dem Hirninfarkt auftreten. Sie verschwindet aber meist nach kurzer Zeit wieder. 

Für Betroffene gilt es, die genannten Frühzeichen ernst zu nehmen und rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Zu den Warnhinweisen gehören:

  • Schwindelgefühl
  • Nasenbluten infolge Bluthochdrucks
  • Starke Kopfschmerzen (selten)

 

Bei einem “echten” Schlaganfall verschwinden die Symptome nicht wieder und können schnell lebensgefährlich werden. Typische Anzeichen sind:

  • Sehstörungen (z.B. Doppelbilder)
  • Störungen des Gefühls (z.B. pelziges Gefühl auf der Zunge)
  • halbseitige Lähmung (z.B. hängender Mundwinkel)
  • Sprach- oder Verständnisstörungen
  • Schwindel- und Gleichgewichtsstörungen
  • Verwirrtheit, Orientierungsprobleme oder Bewusstseinsverlust

Foto: Tima Miroshnichenko

FAST-Test: Schlaganfall erkennen

Ein Verdacht auf einen Schlaganfall liegt vor? Mit dem FAST-Test kannst du innerhalb kürzester Zeit Anzeichen überprüfen.

  • Face (Gesicht): Bitte die Person, zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
  • Arms (Arme): Bitte die Person, beide Arme anzuheben, nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung lassen sich nicht beide Arme anheben, ein Arm sinkt oder dreht sich.
  • Speech (Sprache): Lasse die Person einfache Sätze sprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt sie undeutlich oder verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
  • Time (Zeit): Nicht zögern und sofort den Rettungsdienst rufen, falls eines der Symptome erkennbar ist.

Erste Hilfe bei einem Schlaganfall

Ein Schlaganfall ist von Ersthelfenden immer als Notfall anzusehen. Sind Symptome eines Schlaganfalls erkennbar, ist schnelle Hilfe gefragt:

1

Rettungsdienst über 112 rufen.

2

Bewusstsein kontrollieren: Betroffene Person deutlich ansprechen und anfassen durch vorsichtiges Rütteln an den Schultern.

 

 

  • Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener, normaler Atmung: Hilfe rufen und Umstehende auf Notfall aufmerksam machen. Dann: Stabile Seitenlage auf die gelähmte Seite.

 

  • Bei vorhandenem Bewusstsein: Betroffene Person bequem und mit erhöhtem Oberkörper hinlegen. Die gelähmten Körperteile polstern – zum Beispiel durch ein Kissen. Wichtig ist hier: Kopf hoch! Lagere den Hals des Betroffenen gerade “in der Achse” – der Kopf soll also nicht seitlich abknicken. Dadurch soll eine Druckbelastung des Gehirns vermieden und ein optimaler Abfluss des Blutes aus dem Kopf über die im Hals liegenden Venen gesichert werden.
3

Betroffene Person bei Bedarf abschirmen, um Aufregung und Unruhe zu vermeiden. Beruhigen und trösten.

4

Fortlaufend Bewusstsein und Atmung prüfen. Person betreuen, bis der Rettungsdienst eintrifft.