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Fak­ten­check Ret­tungs­dienst! Wir räu­men mit Mythen und Vor­ur­tei­len auf — Teil 2

In dieser Serie erzählen wir dir nicht nur, welche Aufgaben der Rettungsdienst zu bewältigen hat, sondern auch welchen Mythen und Vorurteilen rund um das Berufsbild existieren. 

Nachtaufnahme von einem RTW, der schnell von rechts nach links fährt in einer Lichterkulisse

Foto: Camilo Jimenez

Die bekannten Mythen des Berufs:

Wie in jedem anderen Beruf, gibt es eine ganze Reihe von Vorurteilen und Mythen, mit denen der Rettungsdienst jeden Tag zu kämpfen hat. Wir haben hierfür mit Christian Manshen über sein Leben im Rettungsdienst gesprochen und mit bekannten Vorurteilen aufgeräumt. Im ersten Teil unserer Serie, haben wir schon über den Frauenanteil im Rettungsdienst sowie über das Klischee "Wer rettet, der fettet" gesprochen.

Foto: Johanniter/Upfront Photo & Film GmbH

Im Rettungsdienst verbringe ich die meiste Zeit wartend im Rettungswagen.

Das Vorurteil

Da ein Rettungsdienst immer nur dann im Einsatz ist, wenn ein Anruf kommt, sitzen die Rettungskräfte so lange wartend in ihrem RTW, bis sie gebraucht werden und zum Einsatzort fahren dürfen.

So ist es wirklich:

Dieses Vorurteil ist definitiv falsch. Denn die Arbeit von Rettungs- und Notfallsanitäterinnen und -sanitätern besteht nicht nur darin, in einem Rettungswagen zu sitzen und zu warten. Ganz im Gegenteil. Bereits zu Beginn der Schicht wird der RTW übernommen und für den anstehenden Tag vorbereitet. Hierbei wird überprüft, welche Materialien ordnungsgemäß nachgefüllt werden müssen und auch, ob sich das Einsatzfahrzeug in einwandfreiem Zustand befindet. Erst wenn das erledigt ist, machen sich die Rettungskräfte auf den Weg. Manchmal ist man dann sogar die ganze Schicht über im RTW unterwegs.

Foto: Johanniter/Upfront Photo & Film GmbH

Rettungskräfte werden im Einsatz häufig selbst gefährdet.

Das Vorurteil:

Der Job ist nicht immer einfach und kann manchmal Risiken mit sich bringen: Wahrscheinlich werden Rettungskräfte im Einsatz häufig selbst gefährdet.

So ist es wirklich:

Dass der Beruf nicht immer ganz ungefährlich ist, ist wahr. Denn auf manchen Einsätzen sind Alkohol und/oder Drogen mit im Spiel. Viele Menschen können dadurch emotional angeregt sein und ihr Verhalten manchmal unberechenbar werden. Überfüllte Krankenhäuser und überlastete Arztpraxen sind ein zusätzlicher Faktor, der für Unsicherheit und Frustration bei Patientinnen und Patienten sorgen kann.

Hierfür lernt man im Rettungsdienst allerdings alles im Deeskalationstraining. So können Einsatzkräfte Konfliktsituationen frühzeitig erkennen und richtig reagieren. Ziel ist es, durch eine ruhige, klare Kommunikation, Konflikte zu vermeiden.

Gut zu wissen

Alltag im Rettungsdienst

Du möchtest mehr von Christian und seinem Leben im Rettungsdienst erfahren? - Dann schau doch mal auf seinem Social-Profil vorbei!
Instagram: @samy.splint

Foto: Johanniter

Mit einem RTW komme ich überall schneller dran!

Das Vorurteil:

Wenn ich mit einem Rettungswagen transportiert werde, komme ich überall schneller dran, besonders in der Notaufnahme. Deshalb rufe ich lieber den Rettungsdienst, da ich dann eher versorgt werde. Stimmt das?

So ist es wirklich:

Das ist leider ein weitverbreiteter Irrglaube. Denn in der Notaufnahme geht es nicht darum, ob sich jemand persönlich mit seiner Krankheit vorstellt oder ob man mit einem Rettungswagen eingeliefert wurde. Hier richtet es sich lediglich nach der Schwere der Erkrankung und in dieser Reihenfolge kommt man dann auch an die Reihe.

 

Foto: Johanniter

Faktencheck Rettungsdienst!

Mann mit Rettungsweste lächelt in die Kamera

Wir räumen mit Mythen und Vorurteilen auf - Teil 3

Mythen vs. Realität: Gefühlt gibt es für fast jeden Beruf Vorurteile. Unter anderem hat auch der Rettungsdienst darunter zu leiden. Ein Blick hinter die Kulissen deckt auf, welche Vorurteile der Wahrheit entsprechen und welche das Bild der Rettungskräfte und ihrer Arbeit verzerrt darstellen.

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