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Behand­lungs­mög­lich­kei­ten bei Demenz

Behandeln und heilen – das ist im Falle von Demenz-Erkrankungen leider ein gravierender Unterschied. Es wird zwar intensiv geforscht, aber im Moment lassen sich Alzheimer & Co. noch nicht heilen. Eine Behandlung ist hingegen möglich. Sie kann den Verlauf positiv beeinflussen und die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten steigern. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Was können sie bewirken? Das erfährst du in unserem Beitrag.

Älterer Mann spielt mit älterer Dme auf einem Sofa Schach

Foto: Yan Krukau

Medikamente im Kampf gegen Alzheimer und andere dementielle Erkrankungen

Vergesslichkeit gehört zu den häufigsten Anzeichen von Demenz-Erkrankungen. Um den Verlauf einer Alzheimer-Demenz abzumildern, kann mit Medikamenten zur Steigerung der Gedächtnisleistung gegengesteuert werden. Dieses Vorgehen hat sich besonders in frühen und mittleren Stadien als erfolgreich erwiesen. Der Verlauf kann dadurch deutlich verzögert werden.

Foto: Ksenia Yakovleva

Deshalb ist eine Früherkennung der Erkrankung äußerst wichtig. Bei Warnsymptomen sollte also unbedingt der Hausarzt oder die Hausärztin aufgesucht werden. Je früher mit Medikamenten gegen den gesundheitlichen Verfall angegangen werden kann, desto länger können die Lebensqualität und die Selbstständigkeit der Patientinnen und Patienten erhalten werden.

Es kommen unter anderem auch Antidepressiva zum Einsatz, die sowohl bei Konzentrationsstörungen Demenz-Patientinnen und -Patienten helfen können als auch bei depressiven Symptomen, die in diesem Zusammenhang ebenfalls typisch sind. Außerdem können sie helfen, Fehlwahrnehmungen und Ängste, die aufgrund von Schädigungen im Gehirn auftreten, abzuschwächen.

 

Gut zu wissen
Demenzformen

Wenn du vorab mehr über die Definition der Krankheit wissen möchtest, zum Beispiel über den Unterschied zwischen einer Alzheimer-Erkrankung und vaskulären Demenz-Formen – dann findest du hier viele interessante Informationen (Link zum anderen Artikel). Bei sekundären Demenz-Formen, bei denen die Symptome als Begleiterscheinung zu anderen Erkrankungen auftreten, kann durch verschiedene Therapieansätze auch eine Verbesserung des Zustands eintreten. Bei primären Formen kann das Fortschreiten hingegen nur verzögert werden.

Deshalb ist eine Früherkennung der Erkrankung äußerst wichtig. Bei Warnsymptomen sollte also unbedingt der Hausarzt oder die Hausärztin aufgesucht werden. Je früher mit Medikamenten gegen den gesundheitlichen Verfall angegangen werden kann, desto länger können die Lebensqualität und die Selbstständigkeit der Patientinnen und Patienten erhalten werden.

Es kommen unter anderem auch Antidepressiva zum Einsatz, die sowohl bei Konzentrationsstörungen Demenz-Patientinnen und -Patienten helfen können als auch bei depressiven Symptomen, die in diesem Zusammenhang ebenfalls typisch sind. Außerdem können sie helfen, Fehlwahrnehmungen und Ängste, die aufgrund von Schädigungen im Gehirn auftreten, abzuschwächen.

 

Gut zu wissen
Demenzformen

Wenn du vorab mehr über die Definition der Krankheit wissen möchtest, zum Beispiel über den Unterschied zwischen einer Alzheimer-Erkrankung und vaskulären Demenz-Formen – dann findest du hier viele interessante Informationen (Link zum anderen Artikel). Bei sekundären Demenz-Formen, bei denen die Symptome als Begleiterscheinung zu anderen Erkrankungen auftreten, kann durch verschiedene Therapieansätze auch eine Verbesserung des Zustands eintreten. Bei primären Formen kann das Fortschreiten hingegen nur verzögert werden.

Nichtmedikamentöse Verfahren zur Behandlung von Demenz-Erkrankungen

Die Liste an nichtmedikamentösen Therapieformen für Menschen mit Demenz ist lang. Wichtig ist bei der Auswahl für eine oder mehrere Behandlungsansätze der individuelle Zustand der Patientin oder des Patienten. Manche Methoden haben sich als erfolgreicher in Gruppen, andere als Einzeltherapien herausgestellt.

Foto: Cottonbro

Bewegung

Bewegung ist gesund. Das gilt natürlich generell, aber gerade auch für Menschen, die an Demenz leiden. Gezielte Physiotherapie kann die Beweglichkeit länger erhalten. Es werden Kraft, Koordination und Ausdauer trainiert. Bei ergotherapeutischen Verfahren stehen vor allem Alltagskompetenzen im Fokus. Einkaufen, Haushalt oder andere alltägliche Abläufe und Bewegungen werden dabei geschult.

Als vierbeinige Motivationshilfen können in der Demenzbehandlung auch Tiere eingesetzt werden, wie zum Beispiel die Therapiehunde der Johanniter-Unfall-Hilfe.

Bewegung

Bewegung ist gesund. Das gilt natürlich generell, aber gerade auch für Menschen, die an Demenz leiden. Gezielte Physiotherapie kann die Beweglichkeit länger erhalten. Es werden Kraft, Koordination und Ausdauer trainiert. Bei ergotherapeutischen Verfahren stehen vor allem Alltagskompetenzen im Fokus. Einkaufen, Haushalt oder andere alltägliche Abläufe und Bewegungen werden dabei geschult.

Als vierbeinige Motivationshilfen können in der Demenzbehandlung auch Tiere eingesetzt werden, wie zum Beispiel die Therapiehunde der Johanniter-Unfall-Hilfe.

Gut zu wissen
Kombination Bewegung und Gedächtnis

Eine spannende Option, um Koordination und kognitive Fähigkeiten zu fördern, ist die die "Memore Box". Die Spielekonsole kann die Bewegungen der Teilnehmer per Kamera erfassen und so können Alltagstätigkeiten, wie Post verteilen, Tischtennis spielen und vieles mehr virtuell simuliert werden.
Wie diese Idee eines Hamburger Startups eingesetzt wird, siehst du in diesem Video. Die Konsole wird in vielen unserer ambulanten Tageseinrichtungen schon eingesetzt.

Gedächtnis

Wer unter Demenz leidet, für den wird die eigene Umgebung fremd. Die Erinnerung an das eigene Leben verblasst immer mehr. Um diesen Prozess zu verlangsamen, sind kognitive Übungen sehr wichtig. Egal ob in der Gruppe oder allein mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin – Menschen mit Demenz profitieren von Konzentrations- und Gedächtnisübungen. Ihre Lernfähigkeit und ihr Denkvermögen werden dadurch trainiert und so länger erhalten.

Foto: David Sinclair

Gedächtnis

Wer unter Demenz leidet, für den wird die eigene Umgebung fremd. Die Erinnerung an das eigene Leben verblasst immer mehr. Um diesen Prozess zu verlangsamen, sind kognitive Übungen sehr wichtig. Egal ob in der Gruppe oder allein mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin – Menschen mit Demenz profitieren von Konzentrations- und Gedächtnisübungen. Ihre Lernfähigkeit und ihr Denkvermögen werden dadurch trainiert und so länger erhalten.

Gut zu wissen
Kombination Bewegung und Gedächtnis

Eine spannende Option, um Koordination und kognitive Fähigkeiten zu fördern, ist die die "Memore Box". Die Spielekonsole kann die Bewegungen der Teilnehmer per Kamera erfassen und so können Alltagstätigkeiten, wie Post verteilen, Tischtennis spielen und vieles mehr virtuell simuliert werden.
Wie diese Idee eines Hamburger Startups eingesetzt wird, siehst du in diesem Video. Die Konsole wird in vielen unserer ambulanten Tageseinrichtungen schon eingesetzt.

Foto: Centre for Ageing better

Therapien für das Früh- und mittlere Stadium

Der Verlauf von Demenz lässt sich zeitlich nicht pauschalisieren. Wie lange die verschiedenen Stufen der Erkrankung dauern, ist sehr individuell.

Verhaltenstherapien können Menschen, die am Beginn der Erkrankung stehen, helfen, den Schock der Diagnose zu verarbeiten und die damit einhergehenden Ängste in den Griff zu bekommen. Maßnahmen zur besseren Orientierung in der Realität (z.B. Uhrzeit, Jahreszeit etc.) sorgen zusätzlich dafür, das beängstigende Gefühl, verloren an einem unbekannten Ort zu sein, zu reduzieren. Biographische Arbeit kann dabei helfen, den Menschen ihre eigene Identität mit Fotos, Videos und persönlichen Gegenständen möglichst lange und immer wieder in Erinnerung zu rufen.

Mit kunsttherapeutischen Mitteln können Menschen, die durch ihre Demenz-Erkrankung verbal eingeschränkt sind, einen Weg finden, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken und so der Umwelt mitzuteilen.

Therapien für das Früh- und mittlere Stadium

Der Verlauf von Demenz lässt sich zeitlich nicht pauschalisieren. Wie lange die verschiedenen Stufen der Erkrankung dauern, ist sehr individuell.

Verhaltenstherapien können Menschen, die am Beginn der Erkrankung stehen, helfen, den Schock der Diagnose zu verarbeiten und die damit einhergehenden Ängste in den Griff zu bekommen. Maßnahmen zur besseren Orientierung in der Realität (z.B. Uhrzeit, Jahreszeit etc.) sorgen zusätzlich dafür, das beängstigende Gefühl, verloren an einem unbekannten Ort zu sein, zu reduzieren. Biographische Arbeit kann dabei helfen, den Menschen ihre eigene Identität mit Fotos, Videos und persönlichen Gegenständen möglichst lange und immer wieder in Erinnerung zu rufen.

Mit kunsttherapeutischen Mitteln können Menschen, die durch ihre Demenz-Erkrankung verbal eingeschränkt sind, einen Weg finden, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken und so der Umwelt mitzuteilen.

Therapien für fortgeschrittene Krankheitsstadien

In den späten Demenz-Stadien steht vor allem ein angstfreies Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten im Fokus. Während in frühen Stadien musiktherapeutische Maßnahmen, wie gemeinsames Singen und Musizieren, noch selbst ausgeführt werden können, trägt in späteren Phasen vor allem das Hören bekannter Melodien und Klänge zur Beruhigung bei. Vertrautheit steht auch im Zentrum von milieutherapeutischen Ansätzen: Ziel hierbei ist es, die Patientinnen und Patienten mit vertrauten Gegenständen zu umgeben. Bestimmte Texturen oder Gerüche können dazu beitragen, ein angenehmes und vertrautes Umfeld zu schaffen.

Die Wirkung von Sinnes-Stimulierung bei Menschen mit Demenz ist auch Gegenstand der Forschung: Die Johanniter-Unfall-Hilfe untersucht mit einem Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilian-Universität in München solche Verfahren im Rahmen der DemSense-Studie.

 

Obstobjekte an DemSense Wand zum Erfühlen

Mit solchen "Fühlwänden" werden Erinnerungen wach gehalten. Foto: Johanniter

Demenz erkennen – Symptome und Warnsignale

Du hast die Vermutung, eine dir nahestehende Person könnte unter Demenz leiden? Dann interessieren dich womöglich diese Fragen: Was sind die Ursachen für Demenz und wie lässt sich die Erkrankung erkennen? Die wichtigsten Symptome, die zu einer Demenz-Diagnose führen können, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst. 

Die oben erwähnte DemSense-Studie sucht übrigens noch Teilnehmende in München. Weitere Informationen und Anmeldung unter 089 1247344-184 oder forschung.muenchen@johanniter.de.

Was kann ich tun – Hilfe für pflegende Angehörige

Älterer Mann liest etwas auf einem Kindle-Gerät

Die Diagnose Demenz trifft nicht nur die Menschen selbst, sondern auch ihr Umfeld meist schwer. Hier bieten die Johanniter kompetente Unterstützung mit dem Online-Pflegekurs "Alzheimer und Demenz". Das digitale Lernangebot schult die Kenntnisse der pflegenden Angehörigen und das Gelernte kann unmittelbar im Alltag eingesetzt werden. Zusätzlich erhältst du im Kurs Hilfe bei seelischer und körperlicher Belastung, die durch die Pflege entsteht. Für gesetzlich Versicherte ist der Kurs über ihre Gesundheitskarte kostenlos und auch privat Versicherte können die Kosten einreichen.

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