Was tun im Notfall? Diese Schritte sind immer richtig.
Wüsstest du, wie du in einem Notfall richtig reagierst? Viele Menschen fühlen sich beim Thema...
Wie kann die Bevölkerung bestmöglich vor Gefahrensituationen gewarnt und vor allem geschützt werden? Diese Fragen stellen sich die Politik, aber auch Hilfsorganisationen in ganz Deutschland. Wir schauen uns genauer an, was der Katastrophenschutz eigentlich leistet und warum dieser in der heutigen Welt immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Foto: André Schweigler / Johanniter
Wie gut sind wir eigentlich geschützt? Das verheerende Hochwasser im Ahrtal hat erst kürzlich gezeigt, dass sich auch in Deutschland unerwartete Katastrophen ereignen können. Im Juli 2021 harrten die Menschen dort stundenlang auf ihren Häusern aus und waren ohne Strom und Trinkwasser. In solchen Fällen zählen wir auf den Bevölkerungsschutz. Einsatzkräfte waren zur Stelle, um Menschen aus Häusern zu retten, Erste Hilfe zu leisten und Betroffene zu betreuen.
Der Bevölkerungsschutz stellt sicher, dass alle Bürgerinnen und Bürger bei Unglücken, Katastrophen und Kriegsgefahren bestmöglich geschützt sind.
Der Bevölkerungsschutz besteht aus zwei Einheiten:
Zusammen bilden die beiden das sogenannte integrierte Hilfeleistungssystem. Während der Bund im Verteidigungsfall für den Zivilschutz zuständig ist, obliegt der Katastrophenschutz in Deutschland überwiegend den Ländern. Außerdem können bereitgestellte Ressourcen des Bundes während Friedenszeiten ebenfalls für den Katastrophenschutz verwendet werden. In jedem Bundesland gibt es eigene Gesetze, die den Rettungsdienst, die Feuerwehr und den Katastrophenschutz regeln.
Ehrenamt im Katastrophenschutz
Aktuell engagieren sich bereits über 1,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger im Katastrophenschutz. Über 90 Prozent von ihnen arbeiten ehrenamtlich bei den Ortsgruppen des Technischen Hilfswerkes, den Freiwilligen Feuerwehren oder den Hilfs- und Rettungsdiensten.
Foto: Lena Mucha / Johanniter
Der Katastrophenschutz greift bei allen Katastrophen, die außerhalb eines Verteidigungsfalles liegen. Darunter fallen beispielsweise schwere Unwetter, Hochwasser, Brände, Stromausfälle oder große Industrieunfälle. Der Katastrophenschutz ist zur Stelle, wenn die Kräfte des regulären Rettungsdienstes und der Feuerwehr sozusagen nicht mehr ausreichen. Auch die Warnung vor Katastrophen ist ein wichtiger Aspekt der Arbeit.
Viele Helfende im Katastrophenschutz engagieren sich bereits im regulären Rettungsdienst bei Hilfsorganisationen, wie den Johannitern oder den Maltesern. Sie trainieren im Rahmen von Großveranstaltungen und Übungen ihre Fähigkeiten und Kompetenzen, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein.
Foto: Lena Mucha / Johanniter
Auch Rettungshunde leisten einen Teil im Katastrophenschutz. Sie werden speziell ausgebildet, um vermisste Personen aufzuspüren.
Ein gut aufgestellter Katastrophenschutz ist dringend notwendig und gewinnt in der aktuellen Zeit immer mehr an Bedeutung. Gründe dafür sind der Klimawandel und die steigende Wahrscheinlichkeit der Extremwetterereignisse. Dazu gehören Stürme und Hochwasser, wie zuletzt im Ahrtal, aber auch Dürre und Brände. Diese Naturkatastrophen haben wiederum einen Effekt auf unsere Ressourcen und erhöhen das Risiko von Notlagen, wie Stromausfall oder Trinkwassermangel.
Foto: Lena Mucha / Johanniter
Damit der Katastrophenschutz ausreichend auf diese Situationen vorbereitet ist, ist eine Sensibilisierung der Gesellschaft für diese Themen wichtig. Teil dieser Vorbereitung ist aber auch ein zuverlässiges Warnsystem.
Dafür eignet sich zum Beispiel ein flächendeckendes Sirenennetz. Sirenen können in Notlagen ein Warnsignal an die Bevölkerung schicken. In den Neunzigern waren Warnsirenen noch an über 80.000 Standorten in Deutschland zu finden. Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) waren es 2018 allerdings nur noch 15.000. Grund für den Abbau der Warnsirenen war ein genereller Rückbau von Zivilschutzstrukturen seit Ende des kalten Krieges.
Der Katastrophenschutz übernimmt bereits viele wichtige Aufgaben und ist bei Katastrophen zur Stelle, um Menschenleben zu retten. Doch es ist dringend notwendig, in diesen Zeiten über die bestehenden Strukturen nachzudenken und in eine gute Vorbereitung zu investieren. Die erneute Investition in bundesweite Ressourcen wie z.B. ein digitales Warnsystem sowie Fähigkeiten und Personal zur Abwehr von akuten Gefahrenlagen, ist hierbei essentiell. Ob es um die Bereitstellung von Betreuungsplätzen in Notfällen geht, Notstromaggregate oder Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung, ein gut ausgestatteter Katastrophenschutz gewährleistet die Sicherheit der Bevölkerung.
Foto: Frank Schemmann / Johanniter
Kannst du auch als Einzelperson etwas tun, um dich für Katastrophenfälle besser zu wappnen? Auf jeden Fall! Zum einen besteht natürlich immer die Möglichkeit, dich selbst ehrenamtlich im Bevölkerungsschutz zu engagieren. Aber auch der Selbstschutz und die Selbsthilfe spielen eine wichtige Rolle.
Foto: Frank Schemmann / Johanniter
Lerne in diesem Video die Aufgaben des Katastrophenschutzes genauer kennen.