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Digi­ta­les Ehren­amt: Bei­spiele & Vor­teile von Online-Freiwilligenarbeit

Die Welt wird digitaler, das gilt auch für das Ehrenamt. Wer sich engagieren möchte, muss längst nicht mehr zwingend vor Ort sein. Das digitale Ehrenamt bietet die Möglichkeit, flexibel und von überall aus einen wertvollen Beitrag zu leisten. Die Einsatzfelder sind vielseitig. Wir zeigen, was ein digitales Ehrenamt ist, welche Möglichkeiten es gibt und wie du das passende Engagement für dich findest.

Zwei FSJler sitzen auf einer steinernen Bank im Freien und haben einen Laptop auf dem Schoß. Sie arbeiten digital von überall.

Foto: Armin Rimoldi

Definition: Was bedeutet digitales Ehrenamt?

Das digitale Ehrenamt, oft auch als Online-Volunteering oder virtuelles Ehrenamt bezeichnet, beschreibt freiwilliges Engagement, das überwiegend oder vollständig digital stattfindet. Statt physisch vor Ort zu sein, unterstützen Freiwillige Organisationen und Projekte über das Internet – also per Computer, Tablet oder Smartphone. So können sich Interessierte, die einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten wollen, flexibel und ortsunabhängig einbringen. Attraktiv ist das gerade für digitalaffine Menschen, die sich im Internet wohlfühlen oder beruflich bereits in der digitalen Welt tätig sind.

Unterschied: Digitales Ehrenamt vs. Online-Volunteering

Die Begriffe digitales Ehrenamt und Online-Volunteering werden häufig synonym verwendet. Grundsätzlich beschreiben beide die freiwillige, unentgeltliche Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeiten mithilfe digitaler Technologien. Im Detail können sich die Begriffe aber unterscheiden:

Online-Volunteering

bezieht sich oft auf rein digitale ehrenamtliche Tätigkeiten, die vollständig online erbracht werden können – zum Beispiel Übersetzungen, Online-Beratungen, Social-Media-Management, Datenanalyse oder Recherche. In Deutschland ist das Online-Volunteering zwar noch nicht weit verbreitet, aber punktuell bereits eine enorm wichtige Unterstützung. Zum Beispiel in der Katastrophenhilfe, wo sogenannte Virtual Operation Support Teams bei Großschadenslagen unterstützen. Sie beobachten die Sozialen Medien, werten Informationen aus, bereiten sie auf und speisen sie in die Arbeit der jeweiligen Einsatzleitung oder des Katastrophenschutz-Stabs ein.

Digitales Ehrenamt

kann auch Tätigkeiten umfassen, die Engagierte zwar hauptsächlich digital ausüben, die aber häufig auch Vor-Ort-Tätigkeiten in persona beinhalten – etwa die Organisation eines lokalen Events über Online-Tools oder das Fotografieren bei Veranstaltungen.

Foto: Kampus

Digitales Ehrenamt: Mögliche Einsatzfelder

Zahlreiche Organisationen und Initiativen suchen online nach Unterstützung für ihr Engagement. Dazu gehören etwa:

  • Non-Profit-Organisationen (NPOs)
  • Soziale Initiativen und kleinere Projekte
  • Bildungseinrichtungen
  • Kulturelle Einrichtungen wie Theater, Museen und Archive
  • Umweltorganisationen
  • Tierwohlorganisationen
  • Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften
  • Bürgerinitiativen
  • Forschungseinrichtungen (oft mit gemeinnützigem Fokus)
  • Organisationen im Bereich Menschenrechte & Entwicklungshilfe
  • Sportvereine und -organisationen
  • u.v.m.

Digitales Ehrenamt: Mögliche Einsatzfelder

Zahlreiche Organisationen und Initiativen suchen online nach Unterstützung für ihr Engagement. Dazu gehören etwa:

  • Non-Profit-Organisationen (NPOs)
  • Soziale Initiativen und kleinere Projekte
  • Bildungseinrichtungen
  • Kulturelle Einrichtungen wie Theater, Museen und Archive
  • Umweltorganisationen
  • Tierwohlorganisationen
  • Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften
  • Bürgerinitiativen
  • Forschungseinrichtungen (oft mit gemeinnützigem Fokus)
  • Organisationen im Bereich Menschenrechte & Entwicklungshilfe
  • Sportvereine und -organisationen
  • u.v.m.

Foto: Kampus

Hier findest du Beispiele

Klassisch denkt man beim Ehrenamt zuerst an Personen, die in der Stadt Spenden sammeln, Kleidung oder Essen verteilen, in Seniorenhäusern aushelfen oder Nachhilfe geben. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs – schließlich engagieren sich in Deutschland rund 29 Millionen Menschen für das Gemeinwohl (Quelle: BMI). Viele von ihnen leisten ihren wertvollen Beitrag nicht vor Ort, sondern flexibel von zu Hause. Ein digitales Ehrenamt bietet Interessierten unzählige Möglichkeiten, sich online zu engagieren. Hier ein paar Beispiele für digitales Ehrenamt.

Online-Beratung, Mentoring und Coaching:

Unterstützung und Begleitung von Menschen über digitale Kanäle. Ein Beispiel ist das Projekt Superhands der Johanniter-Unfall-Hilfe, bei dem Kinder und Jugendliche, die einen Angehörigen pflegen, von jungen Erwachsenen unterstützt und begleitet werden.

Social Media Management:

Erstellung und Planung von Beiträgen oder Community Management für Facebook, Instagram, TikTok & Co.

Content Creation:

Texte, Blogartikel oder Pressemitteilungen schreiben, Podcasts und Videos schneiden, Fotos und Grafiken bearbeiten oder andere digitale Inhalte erstellen.

Grafikdesign & Website-Entwicklung:

Erstellung von Logos, Flyern, Infografiken oder die Programmierung und Pflege von Websites.

Datenanalyse und -recherche:

Sammeln, Aufbereiten und Auswerten von Informationen oder das Pflegen von Archiven.

Übersetzung:

Übertragen von Texten, Pressematerialien oder Info- und Lernmaterialien in andere Sprachen.

Projektmanagement:

Planung und Durchführung von digitalen Projekten oder Unterstützung bei administrativen Aufgaben.

Welche Vorteile gibt es?

Das digitale Ehrenamt ist eine zeitgemäße und flexible Möglichkeit, sich für eine gute Sache zu engagieren und einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Freiwillige können ihre ehrenamtliche Tätigkeit gut in ihren Alltag integrieren. Indem sie digital unterwegs sind, können sie nicht nur regionale, sondern auch globale Projekte ortsunabhängig unterstützen. Zudem können sie sich genau dort engagieren, wo ihre Fähigkeiten am besten gebraucht werden. Da die ehrenamtliche Tätigkeit von zu Hause ausgeübt wird, sind die Einstiegshürden oft geringer. Nicht zuletzt genießt das Ehrenamt in der Gesellschaft ein hohes Ansehen. Laut einer Umfrage, die wir 2022 durchgeführt haben, halten 92 Prozent der Menschen ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft für sehr wichtig oder eher wichtig. 96 Prozent der Befragten haben großen Respekt vor Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.

Welche Vorteile gibt es?

Das digitale Ehrenamt ist eine zeitgemäße und flexible Möglichkeit, sich für eine gute Sache zu engagieren und einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Freiwillige können ihre ehrenamtliche Tätigkeit gut in ihren Alltag integrieren. Indem sie digital unterwegs sind, können sie nicht nur regionale, sondern auch globale Projekte ortsunabhängig unterstützen. Zudem können sie sich genau dort engagieren, wo ihre Fähigkeiten am besten gebraucht werden. Da die ehrenamtliche Tätigkeit von zu Hause ausgeübt wird, sind die Einstiegshürden oft geringer. Nicht zuletzt genießt das Ehrenamt in der Gesellschaft ein hohes Ansehen. Laut einer Umfrage, die wir 2022 durchgeführt haben, halten 92 Prozent der Menschen ehrenamtliches Engagement für die Gesellschaft für sehr wichtig oder eher wichtig. 96 Prozent der Befragten haben großen Respekt vor Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren.

Voraussetzungen für ein digitales Ehrenamt

Grundsätzlich kann sich jede Person digital ehrenamtlich engagieren, die über die notwendigen technischen Voraussetzungen verfügt und bereit ist, ihre Zeit und Expertise unentgeltlich einzubringen. Alter, Beruf oder Vorkenntnisse spielen oft eine untergeordnete Rolle. Hauptsache, die Person ist motiviert und kennt sich mit dem gewählten Aufgabenbereich aus. Zu den wichtigsten Voraussetzungen gehören weiterhin:

Digitale Kompetenz:

Die Person kennt sich mit digitalen Kommunikationstools wie E-Mail, Slack oder Trello aus und kommuniziert regelmäßig mit dem Projektteam oder der Organisation zum Stand der Aufgaben.

Ausrüstung:

Freiwillige haben ein internetfähiges Gerät (Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone), mit dem sie gut arbeiten können. Je nach Stelle sind Programme für die Bild- oder Videobearbeitung sinnvoll.

Zuverlässigkeit:

Auch wenn Freiwillige ihre Zeit meist flexibel einteilen, müssen sie klar kommunizieren und Aufgaben zuverlässig erledigen. Das schafft Vertrauen in der digitalen Zusammenarbeit.

Spaß an der Sache:

Viele engagieren sich ehrenamtlich, weil sie etwas Gutes für die Gesellschaft tun wollen – und weil es ihnen Spaß macht, das mit anderen zu tun.

Foto: Keira Burton

Wie viele Stunden umfasst ein digitales Ehrenamt?

Der Zeitaufwand für ein digitales Ehrenamt ist sehr unterschiedlich und hängt von der Art des Engagements und deinen individuellen Möglichkeiten ab. Die meisten Ehrenamt-Stellen geben einen konkreten Zeitrahmen an. Es gibt Projekte, die nur wenige Stunden pro Woche erfordern, während andere möglicherweise einen größeren Zeitaufwand bedeuten. Viele Organisationen sind flexibel und ermöglichen es dir, den Umfang deines Engagements selbst zu bestimmen.

Wie viele Stunden umfasst ein digitales Ehrenamt?

Der Zeitaufwand für ein digitales Ehrenamt ist sehr unterschiedlich und hängt von der Art des Engagements und deinen individuellen Möglichkeiten ab. Die meisten Ehrenamt-Stellen geben einen konkreten Zeitrahmen an. Es gibt Projekte, die nur wenige Stunden pro Woche erfordern, während andere möglicherweise einen größeren Zeitaufwand bedeuten. Viele Organisationen sind flexibel und ermöglichen es dir, den Umfang deines Engagements selbst zu bestimmen.

Foto: Keira Burton

Auswahlhilfe: So findet man ein digitales Ehrenamt

Bei der Auswahl eines digitalen Ehrenamts ist es ratsam, zunächst die eigenen Interessen und Fähigkeiten zu berücksichtigen. Was macht dir Spaß und was kannst du gut? Bringst du eine besondere Expertise im digitalen Kontext mit? Informiere dich genau über die konkreten Aufgaben der Ehrenämter. Zudem sollte der Zeitaufwand mit deinem Alltag vereinbar sein. Überlege also im Vorfeld, wie viele Stunden pro Woche oder pro Monat du dich einbringen möchtest.

Du bist motiviert und bereit für die Suche? Dann geht es jetzt ans Eingemachte. Es gibt verschiedene Online-Plattformen und Freiwilligenagenturen, wo du neben Engagements vor Ort auch digitale Projekte zum Engagement findest. Mit Glück und einem guten Gespür findest du schon bald dein digitales Ehrenamt.

  • The Good Ones: Vermitteln spezielle Freiwilligenprojekte in den Fachbereichen Marketing, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, IT, Rechtsberatung, HR/ Personalberatung, Video, Foto, Grafikdesign, Illustration und mehr Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
  • Youvo.org: Die Engagement-Plattform bringt Kreative mit sozialen Organisationen zusammen, die Unterstützung bei der Digitalisierung oder Öffentlichkeitsarbeit benötigen.
  • Letsact: Als Freiwillige oder Freiwilliger findest du mit der letsact App ganz unkompliziert dein Ehrenamt – entweder direkt vor deiner Haustür oder ortsunabhängig. Dort finden Interessierte auch Projekte, die sie digital unterstützen können.
  • Aktion Mensch: Bundesweite und umfangreiche Plattform für freiwilliges Engagement. Dort gibt es auch einen Filter für Social Media, Video oder Fotografie.
  • Go Volunteer: Die Plattform deckt alle denkbaren Formen des Engagements ab, darunter auch digitale Ehrenämter von zu Hause. Dort gibt es eine eigene Kategorie für “Remote/Online”.
  • Flexhero: App, die sich auf flexibles und ortsunabhängiges Engagement spezialisiert hat, einschließlich digitaler Projekte.
  • Vostel.de: Vermittelt vielfältige Engagements in sozialen, kulturellen oder ökologischen Projekten, darunter auch digitale Ehrenämter.
  • Lokale Ehrenamtsbörsen: Die Bundesländer haben jeweils eigene Plattformen für Ehrenämter – zum Beispiel Hessen, Hamburg oder Berlin. Auch dort finden sich digitale Angebote.