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Check­liste: Was ist nach einem Ster­be­fall zu tun?

Was ist zu tun bei einem Todesfall in der eigenen Familie oder im Bekanntenkreis? Es kann oft überwältigend sein, sich um all die praktischen Angelegenheiten zu kümmern, die damit verbunden sind. Eine Checkliste kann dir helfen, einen Überblick darüber zu bekommen, was es bei einem Sterbefall zu erledigen gibt.

Ein Kreuz auf einem Friedhof, auf den an einem Herbsttag die Sonne scheint.

Foto: Mali Maeder

Was ist zu tun, wenn jemand stirbt?

Die folgende Checkliste kann dir Orientierung und Unterstützung bieten, während du dich durch die herausfordernde Zeit navigierst. Unterteile dir die Aufgaben in kleinere Bereiche, damit du nicht vor einem großen Berg an scheinbar endlosen To-Dos stehst. Hole dir Unterstützung im Freundes- und Bekanntenkreis, um kleinere Aufgaben zu erledigen. Du musst nicht alles alleine verantworten!

Bescheid geben & benachrichtigen

  • Verständige den Haus- oder Bereitschaftsarzt. Dieser stellt den Totenschein aus.
  • Benachrichtige innerhalb von vier Wochen die Krankenversicherung.
  • Sage Angehörigen, engen Freundinnen und Freunden der verstorbenen Person Bescheid. Nehme dir auch selbst Zeit, dich zu verabschieden und besprecht gemeinsam das weitere Vorgehen.
  • Benachrichtige Lebens- und ggf. Unfallversicherung sowie die Rentenkasse.
  • Falls das auf dich zutrifft, stelle einen Rentenantrag für Hinterbliebenen-, Witwen- oder Waisenrente.
  • Benachrichtige im nächsten Schritt außerdem weitere Verwandte, Bekannte und ggf. Arbeitgeber.

Unterlagen & Verträge

  • Lege die wichtigsten Dokumente der verstorbenen Person bereit. Dazu zählen beispielsweise der Personalausweis, die Krankenversichertenkarte, die Geburtsurkunde, ggf. Heiratsurkunde und andere Versicherungsunterlagen.
  • Beantrage bei der Lebens- oder Sterbegeldversicherung das Bestattungs- und Sterbegeld.
  • Suche potentielle Unterlagen zur Bestattung heraus. Das kann ein Vorsorgevertrag mit dem Bestattungsinstitut sein, eine Willenserklärung zur Bestattungsart oder sonstige Verfügungen.
  • Kündige Verträge, weitere Versicherungen und Mitgliedschaften oder lasse diese auf jemand anderen umschreiben. Prüfe und kündige ggf. auch den Mietvertrag.
  • Prüfe und kündige ggf. Strom-, Gas-, Telefon-, Internet- und Rundfunkbeiträge.
  • Falls vorhanden: Ein Auto muss auch ab- oder umgemeldet werden.
  • Stelle einen Nachsendeantrag bei der Post. Wohin soll künftige Post geliefert werden?
  • Prüfe, ob Konten, Safe oder Depots existieren und bei welcher Bank. Müssen diese gekündigt werden?
  • Checke auch den digitalen Nachlass z.B. E-Mail-, Social-Media- und Kunden-Accounts und lasse diese löschen. Kennst du die Zugangsdaten nicht, kann eine Mail mit der Sterbeurkunde oft helfen.

Bestattung organisieren

  • Wähle ein Bestattungsinstitut aus und beauftrage sie, falls kein Vorsorgevertrag vorliegt und das nicht bereits vorab geregelt wurde.
  • Bespreche mit dem Bestattungsinstitut den Termin, Ort und Rahmen der Trauerfeier sowie Details zur Aufbahrung, Traueranzeige und Trauerkarten.
  • Wähle eine Urne oder einen Sarg aus. Falls die verstorbene Person bestimmte Wünsche in einem Testament hinterlassen hat, solltest du diese berücksichtigen.
  • Lege Kleidung und persönliche Dinge bereit, die du gerne mit ins Grab geben möchtest.
  • Vereinbare eine Termin mit einem Pfarrer oder einer Trauerrednerin.

Erbe & Testament

  • Recherchiere, ob ein Testament vorliegt. Es kann sein, dass es beim Amtsgericht hinterlegt ist. Dann erfolgt die Testamentseröffnung automatisch. Ist das nicht der Fall und das Testament ist privat hinterlegt, musst du es beim Nachlassgericht abgeben.
  • Beantrage beim Nachlassgericht einen Erbschein, wenn es kein notarielles Testament gibt. Sei dir aber bewusst, dass damit das Erbe als angenommen gilt und du auch mögliche Schulden erben kannst.