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Ein Tag in der Kita

Wie läuft ein typischer Tag in der Kita ab? Zwischen Bauklötzen, Turnraum und Mittagsruhe passiert hier weit mehr, als viele auf den ersten Blick denken. Wir haben Erzieherin Yvonne einen Tag lang durch ihren Arbeitsalltag begleitet. Welche Herausforderungen hat sie tagtäglich zu meistern? Denn: Kita ist nicht gleich nur Kinderbespaßung. Wer in diesem Bereich arbeitet, übernimmt Verantwortung – für Bildung, Bindung und jede Menge Beziehungsarbeit. Hier bekommst du einen kleinen Einblick.

Die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher

Eine Ausbildung zum Erzieher oder einer Erzieherin dauert in der Regel je nach Bundesland zwischen drei und fünf Jahren – häufig in der praxisintegrierten Form (PiA), bei der von Anfang an ein Gehalt gezahlt wird. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, bringt Herz mit – und bekommt dafür einen Job mit Sinn, Abwechslung und echter gesellschaftlicher Wirkung.

Auch als Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger hast du durch neue Programme bessere Chancen, in den Beruf zu wechseln – besonders, wenn pädagogische Vorerfahrungen oder ein Studium vorliegen.

Foto: Kurt Heuvens

Wie attraktiv ist der Beruf?

Laut dem Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2023 sind über 764.000 Fachkräfte in Krippe, Kindergarten & Co. tätig – Tendenz steigend. Damit zählt der Kita-Bereich zu den größten Berufsfeldern im sozialen Sektor und rund 87 % der Beschäftigten sind dabei Frauen.

Wie in vielen sozialen Berufen ist aber auch hier der Fachkräftemangel trotzdem ein großes Thema. Der Bedarf an Erzieher:innen ist riesig. Laut Berechnungen fehlen bis 2030 rund 230.000 Fachkräfte in Kitas deutschlandweit. Viele Einrichtungen müssen deshalb bereits heute schon Gruppen schließen oder betreuen weniger Kinder als eigentlich möglich. Zudem leidet auch der Betreuungsschlüssel stark darunter.

Gut zu wissen

Der Betreuungsschlüssel

Dieser gibt an, wie viele Kinder auf eine Fachkraft kommen. Ideal wären laut Expertinnen und Experten z. B. 1 Fachkraft pro 3 Kinder unter 3 Jahren. In vielen Bundesländern liegt der Schlüssel eher bei 1:5 oder mehr – was wiederum Auswirkungen auf die pädagogische Qualität hat.

Foto: Kurt Heuvens

Kitaplätze & Nachfrage

2023 gab es in Deutschland rund 3,9 Millionen Kinder unter 6 Jahren, davon waren über 3,1 Millionen in Kindertageseinrichtungen oder in einer Tagespflege betreut. Die Nachfrage ist hoch – vor allem bei den unter 3-Jährigen, wo noch immer viele Eltern keinen Betreuungsplatz finden. Laut Statistischem Bundesamt fehlen in einigen Regionen sogar bis zu 50.000 Plätze, trotz Ausbauprogrammen.

Eine Kita als Bildungsort

Kindertagesstätten sind längst mehr als nur „Betreuung“. Sie sind erste Bildungsorte – hier werden Sprache, Motorik, soziale Kompetenzen und Selbstständigkeit gefördert. Manche Studien zeigen sogar: Gute frühkindliche Bildung hat nachhaltige Effekte auf den späteren Schul- und Lebenserfolg.