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Die etwas andere WG: Stu­die­rende und Senioren

Studierende leben mit Senioren, Senioren leben mit Studierenden – kann das gut gehen? Ja! Dieses Wohnkonzept nennt sich “Wohnen für Hilfe”. In Zeiten von Wohnungsmangel, steigenden Mieten und angesichts von Einsamkeit und Isolation im Alter ist das eine gute Idee – für beide Seiten.

Wohnzimmer einer älteren Person mit Kamin, Kunstgemälden, Bücherregalen und breiten Sofas

Foto: Mike Bird

Wohnen für Hilfe – So funktioniert die Wohngemeinschaft

In einer sich schnell wandelnden Gesellschaft, in der soziale Verbindungen immer wichtiger werden, hat sich das Konzept "Wohnen für Hilfe" zu einer beliebten und innovativen Wohnoption entwickelt. Es bietet älteren Menschen und jungen Erwachsenen die Chance, gemeinsam zu leben. Dieses generationenübergreifende Wohnmodell bringt viele Vorteile mit sich.

Foto: Anthony Gideon

Kostengünstiger und ressourcenschonender Wohnraum für Studierende und junge Berufstätige

Gerade in Ballungszentren, wo die Mietpreise oft überdurchschnittlich hoch sind, bietet "Wohnen für Hilfe" eine attraktive Alternative für Studierende oder junge Erwachsene mit begrenzten finanziellen Mitteln. Durch das Teilen von Wohnraum mit einem älteren Mitbewohner oder einer Mitbewohnerin können sie ihre Lebenshaltungskosten reduzieren und sich gleichzeitig auf ihr Studium oder ihre berufliche Karriere konzentrieren.

Außerdem wird bereits vorhandener Wohnraum genutzt. Gerade wenn Seniorinnen und Senioren im Eigenheim wohnen, das ursprünglich mal für eine Familie gebaut wurde, sind die Wohnflächen für eine Person oft zu groß. Durch die Aufnahme von anderen Personen, wie jungen Berufstätigen und Studierenden, wird etwas Druck aus dem Wohnungsmarkt genommen und es müssen keine weiteren Flächen durch Neubau versiegelt werden. Das schont sogar die Umwelt.

Kostengünstiger und ressourcenschonender Wohnraum für Studierende und junge Berufstätige

Gerade in Ballungszentren, wo die Mietpreise oft überdurchschnittlich hoch sind, bietet "Wohnen für Hilfe" eine attraktive Alternative für Studierende oder junge Erwachsene mit begrenzten finanziellen Mitteln. Durch das Teilen von Wohnraum mit einem älteren Mitbewohner oder einer Mitbewohnerin können sie ihre Lebenshaltungskosten reduzieren und sich gleichzeitig auf ihr Studium oder ihre berufliche Karriere konzentrieren.

Außerdem wird bereits vorhandener Wohnraum genutzt. Gerade wenn Seniorinnen und Senioren im Eigenheim wohnen, das ursprünglich mal für eine Familie gebaut wurde, sind die Wohnflächen für eine Person oft zu groß. Durch die Aufnahme von anderen Personen, wie jungen Berufstätigen und Studierenden, wird etwas Druck aus dem Wohnungsmarkt genommen und es müssen keine weiteren Flächen durch Neubau versiegelt werden. Das schont sogar die Umwelt.

Unterstützung und Hilfe im Alltag für Senioren

Für ältere Menschen, die alleine leben oder bestimmte Herausforderungen im Alltag bewältigen müssen, bietet "Wohnen für Hilfe" eine praktische Unterstützung. Durch die Anwesenheit eines jüngeren Mitbewohners erhalten sie Hilfe bei alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, leichten Hausarbeiten oder Gartenarbeit. Dies ermöglicht es ihnen, länger in ihren eigenen vier Wänden zu leben und ihre Selbstständigkeit zu bewahren, was oft ein großer Wunsch älterer Menschen ist.

Individuell lässt sich zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern natürlich Vieles regeln. Generell gilt aber, dass es hier um Unterstützung im Alltag geht und nicht um Pflege. Eine junge Mitbewohnerin oder ein junger Mitbewohner kann und soll den Pflegedienst nicht ersetzen.

Unterstützung und Hilfe im Alltag für Senioren

Für ältere Menschen, die alleine leben oder bestimmte Herausforderungen im Alltag bewältigen müssen, bietet "Wohnen für Hilfe" eine praktische Unterstützung. Durch die Anwesenheit eines jüngeren Mitbewohners erhalten sie Hilfe bei alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, leichten Hausarbeiten oder Gartenarbeit. Dies ermöglicht es ihnen, länger in ihren eigenen vier Wänden zu leben und ihre Selbstständigkeit zu bewahren, was oft ein großer Wunsch älterer Menschen ist.

Individuell lässt sich zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern natürlich Vieles regeln. Generell gilt aber, dass es hier um Unterstützung im Alltag geht und nicht um Pflege. Eine junge Mitbewohnerin oder ein junger Mitbewohner kann und soll den Pflegedienst nicht ersetzen.

Austausch über Generationen hinweg

Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen fördert einen fruchtbaren Austausch von Wissen und Erfahrungen. Ältere Bewohnerinnen und Bewohner bleiben durch den Kontakt mit jüngeren Generationen am Puls der Zeit und erhalten Einblicke in moderne Denkweisen, Technologien und Trends. Gleichzeitig können jüngere Bewohnerinnen und Bewohner von den Lebenserfahrungen der älteren Generation lernen.

Auch wenn es nicht gleich um das gemeinsame Wohnen geht: Kontakt über die Generationen hinweg kann für alle Beteiligten bereichernd sein. Senioren und Junioren im Tandem zusammenbringen, Austausch und gemeinsame Unternehmungen anregen: Das möchte auch das Johanniter-Projekt Sunior.

Foro: Projektstelle Wohnen für Hilfe, AStA Universität Bonn

Soziale Verantwortung übernehmen

"Wohnen für Hilfe" ermöglicht es beiden Seiten, aktiv etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu tun. Ältere Menschen können ihre Lebenserfahrung weitergeben und einen positiven Beitrag zur Entwicklung junger Erwachsener leisten. Gleichzeitig können junge Bewohnerinnen und Bewohner ihre Zeit und Energie investieren, um älteren Menschen zu helfen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Dieser gegenseitige Beitrag stärkt das soziale Gefüge und fördert das Verständnis und die Solidarität zwischen den Generationen.

Soziale Verantwortung übernehmen

"Wohnen für Hilfe" ermöglicht es beiden Seiten, aktiv etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu tun. Ältere Menschen können ihre Lebenserfahrung weitergeben und einen positiven Beitrag zur Entwicklung junger Erwachsener leisten. Gleichzeitig können junge Bewohnerinnen und Bewohner ihre Zeit und Energie investieren, um älteren Menschen zu helfen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Dieser gegenseitige Beitrag stärkt das soziale Gefüge und fördert das Verständnis und die Solidarität zwischen den Generationen.

Was muss im Vorfeld geklärt werden, damit das Zusammenleben klappt?

Bevor ein "Wohnen für Hilfe"-Arrangement beginnen kann, sollten einige wichtige Aspekte und Voraussetzungen vorab geklärt werden:

1.

Gegenseitige Erwartungen

Beide Parteien sollten klären, welche Art von Hilfeleistungen erwartet werden und wie viel Zeit dafür aufgewendet werden soll. Es ist wichtig, klare Vereinbarungen zu treffen, um Missverständnisse und Frustration zu vermeiden.

2.

Persönliche Interessen und Lebensstile

Es ist ratsam, dass die zukünftigen Bewohner und Bewohnerinnen miteinander kompatibel sind, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten. Gemeinsame Interessen und eine grundsätzlich tolerante Haltung tragen dazu bei, dass sich alle gut verstehen und respektieren.

3.

Privatsphäre und Raum

Beide Seiten sollten ihre Erwartungen hinsichtlich Privatsphäre und persönlichem Raum klären, um sicherzustellen, dass jede und jeder ausreichend Rückzugsmöglichkeiten hat und sich wohl fühlt.

4.

Vertragliche Regelungen

Es ist empfehlenswert, einen schriftlichen Vertrag aufzusetzen, der die Vereinbarungen und Pflichten beider Parteien festhält. Dies schafft Klarheit und Transparenz für alle Beteiligten.

5.

Versicherung und Haftung

Es ist wichtig zu klären, wie die Haftung bei möglichen Schäden oder Unfällen geregelt ist und welche Versicherungen gegebenenfalls abgeschlossen werden müssen.

Wäre eine Studierenden-Senioren-WG das Richtige für mich?

Die Frage, wer "geeignet" für diese Form der Wohngemeinschaft ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Erwartungen der Beteiligten ab. Generell sind Offenheit, Empathie, Respekt und die Bereitschaft, miteinander zu kommunizieren und voneinander zu lernen, entscheidend, um ein erfolgreiches "Wohnen für Hilfe"-Arrangement zu ermöglichen. Jede Wohnsituation ist einzigartig, daher sollten die Beteiligten sorgfältig prüfen, ob sie gut zusammenpassen und sich gegenseitig bereichern können.

Lillian Brandt kümmert sich um das Thema “Wohnen für Hilfe” (ein Projekt des AStA) an der Universität Bonn und berichtet aus der Praxis:

“In den letzten neun Jahren haben wir die Erfahrung, gemacht, dass „Wohnen für Hilfe“ für Studierende, die auf der Suche nach Wohnraum sind, der für ihre Verhältnisse bezahlbar ist und relativ nah am Studienort liegt, eine geeignete Wohnform sein kann. Gewisse Vorerfahrungen im sozialen Bereich, wie ein soziales Jahr, Praktika oder ein entsprechender familiärer Hintergrund können dabei hilfreich sein, sind aber keine Voraussetzung. Bei den Personen, die vermieten, machen den Hauptanteil Seniorinnen und Senioren aus, da diese Gruppe über den meisten ungenutzten Wohnraum verfügt.

Die Art der Hilfeleistungen ist sehr unterschiedlich, gerade bei älteren Vermieterinnen und Vermietern zählt das Leisten von Gesellschaft. Oft reicht hier schon das Gefühl, nicht mehr allein in einem „großen Haus“ zu wohnen. Dadurch fühlen sich die meisten Menschen wieder sicherer in ihren eigenen vier Wänden. Des Weiteren bezieht sich die Hilfeleistung vom Rasenmähen über Einkaufen oder auch mal gemeinsam Kochen. Im Endeffekt zählt für beide Seiten: Flexibilität, Bereitschaft zur Kommunikation sowie vorurteilsfrei anderen Generationen und unterschiedlichen Nationalitäten zu begegnen.”

Foto: Keira Burton

Wie finde ich solche Wohnkonzepte bzw. entsprechende Angebote?

Die Universitäten sind hier die perfekte Anlaufstelle sowohl für Studierende als auch für Seniorinnen und Senioren. Größere Institutionen haben inzwischen eigene Stellen, die "Wohnen für Hilfe" vermitteln. Suchende können sich dort ebenso in die Kartei aufnehmen lassen wie Menschen, die Wohnraum anzubieten haben. Wer bei der eigenen bzw. wohnortnahen Universität nicht fündig wird, kann sich auch an das Deutsche Studierendenwerk wenden. Dort können Angebote für die eigene Region erfragt werden.

 

 

Wie finde ich solche Wohnkonzepte bzw. entsprechende Angebote?

Die Universitäten sind hier die perfekte Anlaufstelle sowohl für Studierende als auch für Seniorinnen und Senioren. Größere Institutionen haben inzwischen eigene Stellen, die "Wohnen für Hilfe" vermitteln. Suchende können sich dort ebenso in die Kartei aufnehmen lassen wie Menschen, die Wohnraum anzubieten haben. Wer bei der eigenen bzw. wohnortnahen Universität nicht fündig wird, kann sich auch an das Deutsche Studierendenwerk wenden. Dort können Angebote für die eigene Region erfragt werden.