Sturzprophylaxe: Stürze im Alter vermeiden
Ein mobiles und sicheres Leben wünschen wir uns alle für uns selbst, unsere Eltern oder...
Möglichst lang im eigenen Zuhause leben, das wünschen sich viele. Damit deine Angehörigen auch im Alter noch unabhängig und sicher in den eigenen 4 Wänden wohnen können, könnt ihr sie seniorengerecht einrichten und umbauen. Wie ihr ein altersgerechtes Wohnen gestaltet und welche Hilfsmittel und Förderungen bei der Wohnraumanpassung helfen, erklären wir hier.
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Altersgerecht wohnen bedeutet, sich zuhause im höheren Alter sicher und möglichst uneingeschränkt bewegen zu können. Hierbei ist Barrierefreiheit ein zentraler Aspekt, aber auch die Möglichkeit für ältere Menschen, schnell und unkompliziert kommunizieren zu können, beispielsweise im Notfall Hilfe zu rufen.
Ist das Zuhause altersgerecht umgebaut, hat das viele Vorteile: Deine Lieben bewegen sich sicherer und vermeiden Verletzungen. Das Leben wird leichter, weil sie weniger Hilfe im Alltag brauchen. Das entlastet wiederum auch dich und deine Familie, weil ihr weniger bei Alltagsaktivitäten helfen müsst und euch weniger um eure älter werdenden Eltern oder Großeltern sorgen müsst.
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Im besten Fall wartet ihr nicht zu lange mit dem altersgerechten Umbau. Jeder Sturz kann im Alter zu einer Verletzung oder dauerhaften Einschränkung führen. Eine altersgerechte Wohnraumanpassung vermeidet solche Stürze.
Noch ein Vorteil: Wenn ihr euch frühzeitig mit dem Thema beschäftigt, gibt es noch keine Zeitnot. Ihr könnt in Ruhe alle Maßnahmen planen, Fördermittel beantragen und habt keinen Stress bei der Umsetzung.
Stürzen vorbeugen
Lies hier mehr zum Thema Sturzprophylaxe und wie sie Stürzen im Alter vorbeugt.
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Theoretisch ist eine frühzeitige Wohnraumanpassung sinnvoll. In der Realität arrangieren wir uns aber zu oft um auftretende Probleme herum und handeln dann erst, wenn es gar nicht mehr anders geht.
Verständlich, denn für die ältere Person geht mit dem altersgerechten Umbau oft eine größere Umstellung einher und die Erkenntnis, dass man eben nicht mehr alles so kann wie früher. Solche Gedanken werden oft verdrängt oder abgetan.
Willst du deine Angehörigen bei dem altersgerechten Umbau unterstützen, aber hast das Gefühl, sie verdrängen das Thema?
Dann helfen vielleicht diese Tipps:
Es gibt viele Maßnahmen, die das Zuhause deiner Lieben seniorengerecht und barrierefrei machen. Darunter fallen „kleine“ wohnumfeldverbessernde Maßnahmen wie:
Daneben können auch größere Umbaumaßnahmen für einen sicheren Alltag sorgen:
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Habt beim altersgerechten Umbau besonders das Badezimmer im Blick, denn es gibt hier einige Besonderheiten, die die Anpassung besonders wichtig machen. Man schließt das Bad oft ab, der Boden ist häufig nass und rutschig, es gibt weniger Möbel zum Abstützen und man verbringt relativ viel Zeit im Stehen.
Einige Möglichkeiten, um das Badezimmer altersgerecht umzubauen sind:
Wohnraumanpassung im Überblick
Tipp: Einen umfangreichen Überblick über Möglichkeiten für das altersgerechte Wohnen findest du in unserer Broschüre „Wohnraumverbessernde Maßnahmen“.
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Kleine Helfer können bereits viel dazu beitragen, dass deine Lieben möglichst viel Selbstständigkeit behalten. Technische Hilfsmittel für ein seniorengerechteres Zuhause sind zum Beispiel Seniorenhandys, Verlängerungen von Fenstergriffen oder Bewegungsmelder für Zimmerbeleuchtung. Solche vermeintlichen Kleinigkeiten ermöglichen deinen Angehörigen, unabhängiger im Alltag zu sein, und reduzieren den Pflegeaufwand.
Mit dem altersgerechten Umbau werdet ihr nicht allein gelassen: Je nach Situation könnt ihr verschiedene Zuschüsse zu den wohnumfeldverbessernden Maßnahmen beantragen:
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zwei Formen der Förderung des altersgerechten Umbaus. Zum einen könnt ihr den Zuschuss 455-B „Barrierereduzierung“ von bis zu 6.250 Euro beantragen. Zum anderen gibt es den Kredit 159 „Altersgerecht umbauen“, wo ihr einen zinsgünstiges Darlehen von bis zu 50.000 Euro beantragen könnt.
Achtung: Beide Fördermaßnahmen der KfW müssen bestimmte Standards erfüllen, die im Nachgang geprüft werden.
Wenn ihr einen Pflegegrad vorweisen könnt, gibt es auch von der Pflegekasse einen Zuschuss. Für jede pflegebedürftige Person im Haushalt steuert die Pflegekasse bis zu 4.000 Euro für einen altersgerechten Umbau oder pflegerische technische Hilfsmittel bei (maximal 16.000 Euro insgesamt).
Hierfür muss ein Pflegegrad zu dem Zeitpunkt vorliegen, an dem ihr den Zuschuss für die Wohnraumanpassung beantragt. Außerdem müsst ihr einen Kostenvoranschlag für die geplanten Maßnahmen einreichen. Für die Förderung des altersgerechten Umbaus der Pflegekasse müssen die Maßnahmen keine normierten Standards erfüllen wie bei der KfW.
Auch der Hausnotruf-Service kann von der Pflegekasse als Hilfsmittel übernommen werden. Die Voraussetzungen dafür findest du auf unserer Info-Seite zum Hausnotruf .
Ist die pflegebedürftige Person gesetzlich versichert, hat sie einen Anspruch auf Hilfsmittelversorgung. Das können zum Beispiel Treppenlifte, Pflegebetten oder Toilettenhilfen sein. Voraussetzung hierfür ist, dass das Hilfsmittel im sogenannten Hilfsmittelverzeichnis enthalten ist. Dieses findet ihr zum Beispiel auf der Website des GKV-Spitzenverbandes .