Altersgerechtes Wohnen: Sicher bewegen im eigenen Zuhause
Möglichst lang im eigenen Zuhause leben, das wünschen sich viele. Damit deine Angehörigen auch im...
Spätestens in der Corona-Pandemie haben wahrscheinlich die meisten Menschen Erfahrungen mit Lieferdiensten gemacht. Dabei ist das Konzept gar nicht so neu. Bereits seit vielen Jahrzehnten gibt es “Essen auf Rädern” für Seniorinnen und Senioren bzw. pflegebedürftige oder mobilitätseingeschränkte Menschen. Wie die praktische Hilfe im Alltag aussieht, erfährst du hier.
Foto: Marcus Brodt, Johanniter
Die Idee ist simpel und praktisch: Fertig zubereitete Mahlzeiten werden an Haushalte geliefert. “Essen auf Rädern” ist eine Art Lieferdienst für warme Speisen, der vor allem ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität anspricht, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu versorgen oder zu kochen. Dadurch wird gewährleistet, dass diese Menschen ausreichend und regelmäßig mit gesunden Mahlzeiten versorgt werden.
Das wiederum bedeutet, dass diese Menschen weiterhin selbstständig in ihrem gewohnten Umfeld leben können. Gerade im Alter ist es für viele Menschen ein Herzenswunsch, in der bekannten Umgebung wie der eigenen Wohnung bzw. dem gewohnten sozialen Umfeld bleiben zu können. Mit “Essen auf Rädern” ist das für viele Menschen möglich, die ohne den Service dazu nicht mehr in der Lage wären.
Foto: Marcus Brodt, Johanniter
Gerade wer alleinstehend ist, hat im Alter oft wenig soziale Kontakte. Das kann im schlimmsten Fall bedeuten, dass gesundheitliche Probleme oder Schwierigkeiten im Alltag von niemandem erkannt werden und die Betroffenen keine Hilfe erhalten.
Der regelmäßige Besuch des Lieferpersonals stellt sicher, dass zumindest ein Mindestmaß an sozialen Kontakten vorhanden ist. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden der Empfängerinnen und Empfänger im Auge zu behalten. Für viele allein lebende Menschen kann dies ein wichtiger sozialer Anknüpfungspunkt sein, der Einsamkeit und Isolation entgegenwirkt.
Foto: Marcus Brodt, Johanniter
Foto: Marcus Brodt, Johanniter
"Essen auf Rädern" strebt eine ausgewogene und nahrhafte Ernährung an. Die Mahlzeiten werden oft von Ernährungsexperten geplant, um die speziellen Bedürfnisse und Vorlieben der Zielgruppe zu berücksichtigen. Dies fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kundschaft.
Gerade wenn das Einkaufen körperlich schon schwer fällt oder die Konzentration nachlässt, kommt es schnell zu einer einseitigen Ernährung. Frisches Obst und Gemüse, das aufwendiger zubereitet werden muss, weicht hochverarbeiteten Lebensmitteln und Tiefkühlprodukten. Um das zu vermeiden, ist “Essen auf Rädern” eine wirksame Maßnahme.
Bei den meisten “Essen auf Rädern”-Angeboten können Kundinnen und Kunden aus einer Vielzahl von Gerichten wählen. Der Speiseplan wird also nicht vorgegeben, sondern ermöglicht es, sich Mahlzeiten nach den eigenen Vorlieben und Bedürfnissen auszuwählen, ohne sich um Einkauf und Kochen kümmern zu müssen. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass Diätvorgaben, wie zum Beispiel für Diabetikerinnen und Diabetiker, beachtet werden.
Foto: Marcus Brodt, Johanniter
Foto: Marcus Brodt, Johanniter
Unterstützung durch die eigene Familie. Das wünschen sich die meisten älteren Menschen und auch für viele Angehörige ist es eine schöne Vorstellung, sich um die Liebsten zu kümmern. Doch was, wenn du einfach von deiner Familie zu weit entfernt wohnst, um das leisten zu können? Genau dann ist "Essen auf Rädern" eine gute Option. Es sorgt dafür, dass sich ältere und nicht mehr so selbstständige Familienmitglieder sich ausgewogen und gesund ernähren. Das bringt eine logistische und emotionale Entlastung mit sich, die für alle Beteiligten von Vorteil ist.
Für die Empfängerinnen und Empfänger wiederum bedeutet der Menüservice, dass sie ihre Verwandten und Bekannten nicht um Hilfe im Alltag bitten müssen, wenn sie das nicht möchten – oder wenn es im näheren Umfeld ohnehin niemand gibt, der hier einspringen könnte.
"Essen auf Rädern" ist ein toller Service, der Mahlzeiten direkt nach Hause liefert. Perfekt für alle, die nicht mehr selbst kochen können. Um den Service zu nutzen, kannst du dich direkt an einen Anbieter in deiner Nähe wenden. Es gibt ein breites Angebot von gemeinnützigen Organisationen bis hin zu privaten Unternehmen.
Grundsätzlich müssen die Kosten für “Essen auf Rädern” von den Kundinnen und Kunden selbst getragen werden. Also entweder von den Empfängerinnen und Empfängern oder von ihren Angehörigen. Einen extra Zuschuss von der Pflegekasse gibt es nicht – natürlich kann aber ein Teil des Pflegegeldes für diesen Zweck verwendet werden.
Außerdem ist es möglich, einen Zuschuss vom Sozialamt zu bekommen. Dafür muss die wirtschaftliche Hilfsbedürftigkeit der Person belegt werden. Wer bereits Grundsicherung erhält, hat in der Regel bessere Chancen, einen solchen Zuschuss bewilligt zu bekommen. Es handelt sich aber immer um Einzelfallentscheidungen, bei denen noch weitere Aspekte eine Rolle spielen können.
Auch die Johanniter bieten einen Menüservice. Die gesunde ausgewogene Kost kann sehr flexibel bestellt werden: entweder warm und frisch, jeden Tag oder einmal pro Woche in tiefgekühlter Form. Die Bestellung ist für einzelne Tage oder langfristig möglich. Gerne bietet das Team auch ein Probeessen an: Weitere Informationen zu Serviceangeboten wie auch "Essen auf Rädern" durch die Johanniter in deiner Region.