5 Tipps für nachhaltiges Handeln in der Kindererziehung
Wie gebe ich meinen Kindern das Thema Nachhaltigkeit mit auf den Weg, wenn sich schon...
Ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder
Ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote für Grundschulkinder gewinnen immer mehr an Bedeutung. Kinder verbringen häufig mehr Zeit in der Schule und an weiteren Lernorten als zu Hause. Entsprechend gilt der Anspruch, die verschiedenen Lernorte stärker an ihre Lebenswelt anzupassen und eine Balance zwischen Lern- und Lebensraum herzustellen. In Deutschland sind es derzeit rund 1,68 Mio. Grundschulkinder, die ganztägig betreut werden. Für Kinder im Grundschulalter ist der Bedarf an Ganztagsangeboten zwar noch nicht vollständig gedeckt, aber in den letzten Jahren wurden hierfür immer mehr Plätze geschaffen. Doch welche Vorteile bietet Ganztagsförderung und welche verschiedenen Modelle gibt es hier?
Foto: Rdne Stock Project
Zuerst einmal: Was ist eigentlich Ganztagsbetreuung und -förderung?
Unter ganztägiger Bildung, Betreuung und Förderung versteht man ein pädagogisches Angebot, in welchem Kinder über den üblichen schulischen Unterrichtsrahmen hinaus betreut und gefördert werden. In der Regel gibt es Angebote bis zum frühen Abend (ca. 18:00 Uhr), die eine Mittagsverpflegung und verschiedene Aktivitäten beinhalten. Die Gestaltung der Angebote übernehmen pädagogische Fachkräfte vor Ort. In Hort- und Ganztagsangeboten erhalten Kinder die Möglichkeit, ihre Potenziale zu entfalten, Interessen weiterzuentwickeln, Talente zu entdecken und Selbstwirksamkeit zu erfahren. Gleichzeitig können Eltern Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren.
Welche verschiedenen ganztägigen Angebote gibt es?
Vor dem Hintergrund des stetigen gesellschaftlichen Wandels und dem Anspruch, Chancengleichheit zu schaffen, Bildungsarmut entgegenzuwirken und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, werden ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote weiter ausgebaut. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung im Grundschulalter ab 2026 soll diesen Ausbau sicherstellen. Grundlegend gibt es in Deutschland ein vielfältiges Bildungs- und Betreuungsangebot, deren Formen sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.
Die Ganztagsschule
Es gibt sowohl Grund- als auch Sekundarschulen, die als Ganztagsschulen betrieben werden. Hier finden außerunterrichtliche Aktivitäten statt, die oft in Kooperation mit Verbänden oder Kinder- und Jugendhilfeträgern umgesetzt werden.
Die offene Ganztagsschule
Bei der offenen Ganztagsschule nehmen die Kinder direkt nach dem regulären Unterricht an freiwilligen Freizeitangeboten teil. Darunter versteht man die Hausaufgabenbetreuung, aber auch unterschiedliche Freizeitgruppen aus den Bereichen: Theater, Naturwissenschaften und/oder Sport- und Spielgruppen.
Die teilgebundene Ganztagsschule
Dieses Angebot verbindet Elemente der offenen und gebundenen Ganztagsschule, denn hier haben die Kinder eine Anwesenheitspflicht von einem bis zu drei Nachmittagen in der Woche. Hier sind Unterricht und Freizeitangebote in wechselnder Reihenfolge über den Tag verteilt.
Die gebundene Ganztagsschule
Die gebundene Ganztagsschule ist im Gegensatz zur offenen nach dem Unterricht verpflichtend. Hier finden Unterricht und Förderangebote teilweise auch am Nachmittag statt. Dies bezieht sich auf einen Rahmen von mindestens drei Wochentagen für jeweils mindestens sieben Stunden. Aber auch hier gibt es die Möglichkeit verschiedene Freizeitangebote wahrzunehmen.
Weitere Formen der Hort- und Ganztagsangebote
Neben den oben genannten Modellen gibt es noch weitere Formen ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote, wie z. B. die Mittagsbetreuung, die direkt an den Vormittagsunterricht bis etwa 14:00 Uhr anschließt. Die flexible Nachmittagsbetreuung beträgt z. B. maximal 15 Wochenstunden und erfolgt von frühestens 12:00 Uhr bis spätestens 17:30 Uhr.
Die verlässliche Grundschule garantiert z. B. eine Schulzeit für sechs Schulstunden an den Unterrichtstagen montags bis freitags. Eine Betreuung der Kinder ist auch dann sichergestellt, wenn kein Unterricht stattfindet.
In einem Hort werden Kinder und Jugendliche vor und nach dem Unterricht von pädagogischen Mitarbeitenden betreut. In manchen Horten gibt es auch besondere Regelungen während der Schulzeit sowie Ferienbetreuungen. Die Ausgestaltung der Angebote erfolgt auf Grundlage des jeweiligen Bildungsprogramms des Bundeslandes gemäß Bildungsauftrag.
Foto: Anastasia Shuraeva
Welche Vorteile bieten Hort- und Ganztagsangebote?
Wieso solltest du dich dafür entscheiden? Hier findest du einige Pluspunkte der verschiedenen Bildungs- und Betreuungsmodelle:
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Soziale Integration
Freundschaften können in ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten geschlossen und gefestigt werden, da Kinder viel Zeit mit Gleichaltrigen verbringen.
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Individuelle Förderung & Entwicklung
Kinder profitieren von einem strukturierten Programm, das sie in ihrer Entwicklung begleitet. So kann sichergestellt werden, dass Kinder besser und auch gezielter nach ihren Bedürfnissen gefördert werden und einen geregelten Tagesablauf haben.
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Verschiedene Freizeitmöglichkeiten
Die Kinder lernen durch das abwechslungsreiche Freizeitangebot eine Vielzahl an unterschiedlichen Beschäftigungen kennen und können sich selbst nach dem Unterricht in einer ihnen bekannten Umgebung ausprobieren.
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Ausgleich von Benachteiligung & Höhere Bildungschancen
Die Bildungschancen können für alle Kinder gleichermaßen geöffnet werden und somit Benachteiligungen ausgleichen, da jedes Kind seine individuelle Förderung erhält.
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Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Eltern haben die Möglichkeit, ihrem Beruf nachzugehen und können unfreiwillige Teilzeitarbeit minimieren oder ganz vermeiden. Somit fällt es leichter, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.
Foto: Anastasia Shuraeva
Der neue Rechtsanspruch: Änderungen ab 2026
Um eine Betreuungslücke nach der Einschulung zu verhindern, gibt es den Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung für Grundschulkinder. Ab dem 1. August 2026 wird dieser in Kraft treten und gilt vorerst für Kinder der ersten Klassenstufe. Ab 2027 soll jeweils eine weitere Klassenstufe hinzukommen, so dass ab August 2029 alle Stufen von eins bis vier abgedeckt sind. Der Betreuungsumfang sieht acht Stunden an allen fünf Werktagen vor, bei denen die Unterrichtszeit angerechnet wird. Bis zu maximal vier Wochen gilt dieser Rechtsanspruch auch in den Ferien.
