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Nach­hal­tige Pflege: So schüt­zen Ein­rich­tun­gen die Umwelt

Wie viele andere Sektoren steht auch die ambulante und stationäre Pflege vor der Herausforderung, sich nachhaltiger aufzustellen. Der ökologische Fußabdruck von Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten ist nicht unerheblich. Mit welchen Maßnahmen stellen sie ihr Handeln nachhaltiger auf?

Foto: Jsme Mila

Pflegebranche: Auswirkungen auf die Umwelt

 

Rund fünf Prozent der gesamten Emissionen Deutschlands fallen im Gesundheitssektor an. In Kliniken und beim Rettungsdienst, aber auch in der Pflege. Einrichtungen verbrauchen Energie für Heizung, Kühlung, Beleuchtung und den Betrieb medizinischer Geräte. Sie verbrauchen große Mengen Wasser für Hygiene und Reinigung. Die Autoflotten ambulanter Pflegedienste legen täglich weite Strecken zurück, um Patientinnen und Patienten zu transportieren oder zu versorgen. Laut Bund liegen die durchschnittlichen CO-Emissionen pro Pflegeplatz bei etwa 7,4 Tonnen im Jahr.

 

Darüber hinaus fallen in der Pflege große Abfallmengen an. Einwegprodukte wie Einmalhandschuhe, Schutzkleidung, Inkontinenzprodukte, Spritzen, Kanülen und Verbände. Aber auch Medikamentenreste, Verpackungen und Lebensmittelabfälle aus der Verpflegung. Bei jeweils 15.000 ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland kommt einiges zusammen. Laut dem Umweltbundesamt verbraucht der Gesundheitssektor vom Krankenhaus bis zur Pflege jährlich circa 107 Millionen Tonnen an Ressourcen.

Nachhaltigkeit in der Pflege: Hürden & Chancen

 

Neben wirtschaftlichen und sozialen Faktoren – zum Beispiel die langfristig gesicherte Finanzierung von Pflegeeinrichtungen und die Schaffung guter Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte – sind die Umweltauswirkungen der ambulanten und stationären Pflege ein zentraler Nachhaltigkeitsfaktor. Pflegeeinrichtungen stehen vor der Aufgabe, ihre CO2-Emissionen zu senken, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, die Abfälle umweltschonend zu entsorgen, nachhaltige Verbrauchsmaterialien einzusetzen oder die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Oft ist das nicht so einfach.

 

  • Hürden: Wirtschaftlicher Druck, Personalmangel und hohe Kosten erschweren es, auf nachhaltige Praktiken umzustellen. Strenge Hygieneanforderungen wiederum, Einwegprodukte zu reduzieren. Eine Hürde ist auch, dass Betrieb und Besitz von Pflegeeinrichtungen oft in verschiedenen Händen liegen, wodurch es zu Interessenkonflikten bei nachhaltigen Maßnahmen kommen kann.

 

  • Chancen: Pflegeeinrichtungen, die ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren, tragen aktiv zum Klimaschutz bei. Durch effizienteren Energie- und Ressourcenverbrauch können sie Kosten sparen. Außerdem können sie ihr Image als attraktiver Arbeitgeber stärken. Schließlich spielt Nachhaltigkeit besonders für jüngere Generationen eine große Rolle bei der Arbeitsplatzsuche.

Foto: Jsme Mila

Nachhaltige Maßnahmen in der Pflege

 

Um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern, ergreifen Pflegeeinrichtungen in Deutschland verschiedene Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Unter anderem in den folgenden Bereichen:

 

  • Energieeffizienz: Umstellung auf LED-Beleuchtung, Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Solar- oder Windkraft, Optimierung von Heiz- und Kühlsystemen, Außenwanddämmung, Fassaden- oder Dachbegrünung.

 

  • Abfallmanagement: Einführung von Recycling- und Abfalltrennsystemen, Reduzierung von Einwegprodukten und Lebensmittelabfällen, Umstieg auf wiederverwendbare Materialien, Einkauf großer Gebinde zur Reduktion von Verpackungsmüll.

 

  • Nachhaltige Beschaffung: Auswahl umweltfreundlicher Produkte, wie biologisch abbaubare Reinigungsmittel und Materialien aus recycelten Rohstoffen, Mülltrennung und Reduktion von Verpackungen durch Mehrwegsysteme.

 

  • Nachhaltige Mobilität: Nutzung von Elektrofahrzeugen oder Fahrrädern für ambulante Dienste, Optimierung von Fahrtrouten. Umstellung auf emissionsarme Fahrzeuge, Anschaffung von E-Bikes, Vergünstigungen für ÖPNV.

 

  • Wassersparen: Installation wassersparender Armaturen oder WCs, Zisternen für die Regenwassernutzung, Verhinderung von Leckagen im Leitungsnetz.

 

  • Schulungen und Aktionen: Schulung von Pflegekräften und Beschäftigten in der Haustechnik zum Thema Nachhaltigkeit. Organisation von Müllsammeltagen, Fahrrad-Aktionen oder anderen Klimaschutzprojekten.

 

  • Digitalisierung: Reduzierung des Papierverbrauchs durch elektronische Dokumentationssysteme oder Patientenakten. Optimierung von Fahrtrouten für ambulante Dienste zur Reduzierung von Emissionen. Werden in der Pflege künftig verstärkt technische Hilfsmittel wie Robotik und KI eingesetzt, schafft das mehr Kapazitäten und Zeit für Pflegekräfte, um sich auf die Bedürfnisse ihrer Patientinnen und Patienten zu konzentrieren.

Nachhaltige Maßnahmen in der Pflege

 

Um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern, ergreifen Pflegeeinrichtungen in Deutschland verschiedene Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Unter anderem in den folgenden Bereichen:

 

  • Energieeffizienz: Umstellung auf LED-Beleuchtung, Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Solar- oder Windkraft, Optimierung von Heiz- und Kühlsystemen, Außenwanddämmung, Fassaden- oder Dachbegrünung.

 

  • Abfallmanagement: Einführung von Recycling- und Abfalltrennsystemen, Reduzierung von Einwegprodukten und Lebensmittelabfällen, Umstieg auf wiederverwendbare Materialien, Einkauf großer Gebinde zur Reduktion von Verpackungsmüll.

 

  • Nachhaltige Beschaffung: Auswahl umweltfreundlicher Produkte, wie biologisch abbaubare Reinigungsmittel und Materialien aus recycelten Rohstoffen, Mülltrennung und Reduktion von Verpackungen durch Mehrwegsysteme.

 

  • Nachhaltige Mobilität: Nutzung von Elektrofahrzeugen oder Fahrrädern für ambulante Dienste, Optimierung von Fahrtrouten. Umstellung auf emissionsarme Fahrzeuge, Anschaffung von E-Bikes, Vergünstigungen für ÖPNV.

 

  • Wassersparen: Installation wassersparender Armaturen oder WCs, Zisternen für die Regenwassernutzung, Verhinderung von Leckagen im Leitungsnetz.

 

  • Schulungen und Aktionen: Schulung von Pflegekräften und Beschäftigten in der Haustechnik zum Thema Nachhaltigkeit. Organisation von Müllsammeltagen, Fahrrad-Aktionen oder anderen Klimaschutzprojekten.

 

  • Digitalisierung: Reduzierung des Papierverbrauchs durch elektronische Dokumentationssysteme oder Patientenakten. Optimierung von Fahrtrouten für ambulante Dienste zur Reduzierung von Emissionen. Werden in der Pflege künftig verstärkt technische Hilfsmittel wie Robotik und KI eingesetzt, schafft das mehr Kapazitäten und Zeit für Pflegekräfte, um sich auf die Bedürfnisse ihrer Patientinnen und Patienten zu konzentrieren.

Foto: Jsme Mila

Das BMG veröffentlichte 2023 eine Bestandsaufnahme, welche Maßnahmen die Gesundheitseinrichtungen aktuell in den Bereichen Ressourceneffizienz, Klimaschutz und ökologischer Nachhaltigkeit umsetzen. Der Bericht listet dabei viele Best Practices für Maßnahmen auf, die in der ambulanten und stationären Pflege umgesetzt werden.

 

Maßnahmen in ambulanten Pflegeeinrichtungen (PDF, nicht barrierefrei)

Maßnahmen in stationären Pflegeeinrichtungen (PDF, nicht barrierefrei)

 

Fazit: Balance bleibt wichtig

 

Durch bewusste Entscheidungen und innovative Maßnahmen leisten stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz. Klar ist aber auch: Die Pflegebranche ist komplex und vielfältig. Es braucht individuelle Lösungen, die ein sensibles Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit und den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten halten.