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Robo­tik in der Altenpflege

Demographischer Wandel und Fachkräftemangel – Die Altenpflege steht unter großem Druck. Immer mehr Menschen müssen von immer weniger Personal versorgt werden. Für eine gute Zukunft der Pflege braucht es innovative Lösungen. Eine Möglichkeit: Robotik.

Ein Proband sitzt auf einem Pflegebett und wird von einem Roboterarm gestützt während einer anderer Pflegeroboter ihm einen Getränkebecher reicht.

Foto: DFKI

Chance für die Altenpflege: Neue Ansätze aus der Robotik-Forschung

Neue Technologien sind aufregend, aber gerade wenn es um sensible Themen wie Pflege geht, sind viele Menschen zunächst einmal skeptisch. Gerade das Thema Robotik löst immer wieder Sorgen und Ängste aus. Schließlich kennen die meisten von uns Filme und Serien, in denen Roboter nicht unbedingt als angenehme Zeitgenossen dargestellt werden. Doch dieses Fantasiebild hat glücklicherweise nichts mit der Realität von Robotik zu tun.

Foto: Jan Klaasen

Die Zukunft der Altenpflege: ein Projekt der Johanniter

Wie Robotik die Pflege in Zukunft verändern kann, zeigt das Projekt AdaMeKoR. Über drei Jahren forschten hier die Johanniter gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Universitäten Oldenburg und Osnabrück sowie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) Bremen über den Einsatz robotischer Pflegesysteme.

Das vielversprechende Fazit: Es lässt sich wissenschaftlich belegen, dass eine Unterstützung und körperliche Entlastung der Pflegekräfte in allen untersuchten Perspektiven möglich ist.

Die Zukunft der Altenpflege: ein Projekt der Johanniter

Wie Robotik die Pflege in Zukunft verändern kann, zeigt das Projekt AdaMeKoR. Über drei Jahren forschten hier die Johanniter gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Universitäten Oldenburg und Osnabrück sowie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) Bremen über den Einsatz robotischer Pflegesysteme.

Das vielversprechende Fazit: Es lässt sich wissenschaftlich belegen, dass eine Unterstützung und körperliche Entlastung der Pflegekräfte in allen untersuchten Perspektiven möglich ist.

Forschungs Know-How trifft auf Pflege-Expertise: Robotik

Die Forscherteams wollten wissen, ob robotische Systeme einen Mehrwert in der Pflege haben. Eine spannende Frage und wichtige Forschungsaufgabe, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt wurde. Im Zentrum der Untersuchung standen dabei sogenannte adaptive Mehrkomponenten-Robotersysteme (AdaMeKoR).

Damit es um die wirklichen Bedürfnisse von Pflegenden gehen konnte, wurden Mitarbeitende der Johanniter ins Boot geholt. Sie konnten aufgrund ihrer praktischen Erfahrungen der letzten Jahrzehnte als Sprachrohr des Pflegepersonals wertvolle Aspekte einbringen. Pflegende sind körperlich stark beansprucht. Das führt dazu, dass viele den Beruf früher oder später aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. Das verschärft den ohnehin bestehenden Fachkräftemangel.

Die Pflegefachkraft hat es geschafft den Dummy mit Hilfe des Roboterarms umzulagern.

Foto: Jan Klaasen

Robotik - Unterstützung für Pflegeempfangende

Bei der Technikentwicklung wurde der Blick aber nicht nur auf das Pflegepersonal, sondern auch auf die Patientinnen und Patienten gerichtet. Jede Umlagerung zum Beispiel birgt ein Verletzungsrisiko. Hier kann ein roboterunterstützter Patiententransfer die Pflegenden entlasten und gleichzeitig für mehr Patientensicherheit sorgen.

Doch auch für Patientinnen und Patienten selbst kommt ein aktiver Einsatz von Robotern als Hilfen im Alltag in Frage, wie die Projektleiterin Stephanie Raudies erklärt: “Für Menschen mit Unterstützungsbedarf wie bei neuromuskulären Erkrankungen war die Entwicklung von passenden Steuerungsmöglichkeiten für einen assistiven Arm dagegen relevant, um ihnen mehr Freiheit und Lebensqualität zu ermöglichen.“

Foto Jan Klaasen

Robotik - Unterstützung für Pflegeempfangende

Bei der Technikentwicklung wurde der Blick aber nicht nur auf das Pflegepersonal, sondern auch auf die Patientinnen und Patienten gerichtet. Jede Umlagerung zum Beispiel birgt ein Verletzungsrisiko. Hier kann ein roboterunterstützter Patiententransfer die Pflegenden entlasten und gleichzeitig für mehr Patientensicherheit sorgen.

Doch auch für Patientinnen und Patienten selbst kommt ein aktiver Einsatz von Robotern als Hilfen im Alltag in Frage, wie die Projektleiterin Stephanie Raudies erklärt: “Für Menschen mit Unterstützungsbedarf wie bei neuromuskulären Erkrankungen war die Entwicklung von passenden Steuerungsmöglichkeiten für einen assistiven Arm dagegen relevant, um ihnen mehr Freiheit und Lebensqualität zu ermöglichen.“

Foto Jan Klaasen

Eine helfende Hand – So könnten Roboter in Zukunft Patienten und Patientinnen pflegen

In den Versuchsreihen kamen KUKA- und JACO-Arme zum Einsatz: Beide Roboterarme werden schon länger in der Industrie eingesetzt, und der JACO-Arm hat es bereits vom Fertigungsbetrieb zur menschlichen Unterstützung geschafft. Der kleinere der beiden Arme war zu Beginn der Forschung schon als Medizinprodukt zugelassen.

In verschiedenen Studienabschnitten wurden die Erfahrungen von insgesamt 89 Pflegefachkräften und -auszubildenden gesammelt und analysiert. Bei der Detailstudie mit 14 Pflegeempfangenden, die unter Einschränkungen wie Lähmungen, Spastiken oder Kraftverlust litten, wurden ebenfalls verschiedene Fähigkeiten der Roboterarme getestet. Dazu gehören bspw. Wasser einschenken oder einen Becher anheben.

Foto: Johanniter

Ganz nah am Menschen: Untersuchung zur Robotik in der Altenpflege

Doch können sich Pflegeempfangende wirklich vorstellen, dass ihnen in Zukunft Roboter durch den Alltag helfen? Wenn man von Robotik in der Pflege liest, sind viele Menschen immer noch abgeschreckt. Das hört sich sehr nach kalter Technik und nach wenig Menschlichkeit an. Dabei sind Nähe und menschliche Wärme für das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten essentiell.

Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch wirkt, ergänzt sich bei näherem Hinsehen aber erstaunlich gut. Denn je mehr technische Hilfsmittel wie Robotik und KI in der Pflege eingesetzt werden, desto mehr Kapazitäten und Energie haben die Pflegekräfte, sich auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zu konzentrieren. Mehr Zeit und Ruhe bieten Raum für mehr zwischenmenschlichen Kontakt, wie ihn sich alle Beteiligten wünschen.

Roboter könnten in Zukunft also dazu beitragen Pflege zu verbessern - und zwar für alle: Pflegende, Pflegeempfangende und Angehörige.

Ganz nah am Menschen: Untersuchung zur Robotik in der Altenpflege

Doch können sich Pflegeempfangende wirklich vorstellen, dass ihnen in Zukunft Roboter durch den Alltag helfen? Wenn man von Robotik in der Pflege liest, sind viele Menschen immer noch abgeschreckt. Das hört sich sehr nach kalter Technik und nach wenig Menschlichkeit an. Dabei sind Nähe und menschliche Wärme für das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten essentiell.

Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch wirkt, ergänzt sich bei näherem Hinsehen aber erstaunlich gut. Denn je mehr technische Hilfsmittel wie Robotik und KI in der Pflege eingesetzt werden, desto mehr Kapazitäten und Energie haben die Pflegekräfte, sich auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zu konzentrieren. Mehr Zeit und Ruhe bieten Raum für mehr zwischenmenschlichen Kontakt, wie ihn sich alle Beteiligten wünschen.

Roboter könnten in Zukunft also dazu beitragen Pflege zu verbessern - und zwar für alle: Pflegende, Pflegeempfangende und Angehörige.

Foto: Johanniter