Altersgerechtes Wohnen: Sicher bewegen im eigenen Zuhause
Möglichst lang im eigenen Zuhause leben, das wünschen sich viele. Damit deine Angehörigen auch im...
Menschen werden immer älter. Das ist eine gute Nachricht. Dank des medizinischen und technologischen Fortschritts leben wir heute länger und sind länger aktiv. Doch ein höheres Alter stellt viele Menschen auch vor Herausforderungen. Insbesondere, wenn sie allein leben. Ein wichtiger Helfer in dieser Situation: der Notrufknopf.
Foto: Marcus Brodt
Selbstständig bleiben auch im Alter. Das ist für die meisten von uns sicherlich ein Wunsch. Doch nicht immer lässt sich dieser auch so einfach verwirklichen. Aufgrund des gesellschaftlichen und demographischen Wandels leben immer mehr ältere Menschen allein und haben kein zuverlässiges soziales Netz, das im Notfall schnell für sie da sein kann. Diese Situation sorgt nicht nur bei Seniorinnen und Senioren, sondern auch bei Angehörigen für Unsicherheit. Hier kann ein Notrufknopf eine sinnvolle Maßnahme sein.
„Wenn Menschen keine Angehörigen oder Freunde mehr haben, sind wir oft das letzte Glied der Kette. Und manchmal liegt der Hausnotruf da näher als die 112. Die Geschichte des Kunden hat also Vorrang. Seine Gesundheit oder Genesung stehen im Vordergrund.“
Hennig Baum, Hausnotrufzentrale der Johanniter im Gebiet Niedersachsen und Bremen
Ein Notrufknopf ist direkt mit einer Zentrale verbunden. Der sogenannte Hausnotruf sorgt dafür, dass Seniorinnen und Senioren, die zum Beispiel durch einen Sturz in Not geraten, jederzeit ein Rettungsteam rufen können. Auch wenn sie eben nicht mehr in der Lage sind, ein Telefon zu erreichen oder zu bedienen.
Am anderen Ende der Leitung sitzen Expertinnen und Experten: Das Team von Hausnotrufzentralen umfasst ausgebildete Rettungs- und Pflegefachkräfte. Sie kümmern sich nicht nur um die körperlichen Probleme ihrer Patientinnen und Patienten, sondern können in kritischen Situationen auch kommunikativ Sicherheit vermitteln und Trost spenden.
Foto: Marcus Brodt
Ältere Menschen stehen im Alltag vor vielfältigen Herausforderungen, die einen Notrufknopf zu einem sinnvollen und notwendigen Instrument machen. Zu den häufigsten Sicherheitsbedenken zählen Mobilitätsprobleme. Vor allem Stürze können schwerwiegende Folgen haben, vor allem wenn keine schnelle Hilfe verfügbar ist. In solchen Situationen vermittelt ein Notrufknopf nicht nur das Gefühl von Sicherheit, sondern kann genau für die schnelle und unmittelbare Hilfe sorgen, die bei einer schweren Verletzung benötigt wird.
Seniorinnen und Senioren haben auch andere gesundheitliche Risiken, die für viele ein Grund für Ängste und Sorgen sind. Herzprobleme, starker Schwindel, Atemnot – all das ist für sich genommen schon beunruhigend, egal in welchem Alter. Wenn man aber nicht weiß, wie man Hilfe rufen könnte, ist das eine zusätzliche Belastung. Gerade dann kann ein Notrufknopf lebensrettend sein: Ein Druck und schon ist Hilfe unterwegs. Es können die entscheidenden Minuten sein, die so nicht ungenutzt verstreichen.
Die Hausnotrufzentrale
In den Hausnotrufzentralen steht Fachpersonal rund um die Uhr bereit. Neben medizinischer Versorgung in Form von Rettungseinsätzen kümmern sich die Expertinnen und Experten auch um die emotionale Betreuung der Seniorinnen und Senioren. Du interessierst dich für den Alltag in der Hausnotrufzentrale? Hier ein Erfahrungsbericht.
Foto: Marcus Brodt
Auch wenn hier ausgebildete Profis an den Telefonen sitzen, bedeutet das nicht, dass ihnen die Begleitung von Menschen in Notsituationen nicht auch menschlich und emotional nahegeht. Gerade wenn es um Leben und Tod, wie etwa bei einer Reanimation geht, dann ist das eine intensive Erfahrung auch für das Personal der Zentrale. Der örtliche Rettungsdienst muss verständigt werden und gleichzeitig die anrufende Person so sensibel wie möglich begleitet werden.
„Ich bin dann sehr konzentriert und angespannt, also wie im Tunnel“, beschreibt Hausnotruf-Mitarbeiterin Nancy van der Meulen die Situation. „Wenn wir Angehörige oder Nachbarn bei einer Reanimation anleiten, muss alles stimmen. Wir müssen die Menschen durch unsere Ansprache einfangen und mithilfe einer strukturierten Abfrage zu den nötigen Schritten ermutigen.“
Mit “strukturierter Abfrage” ist eine ganze Reihe von wichtigen Punkten gemeint, etwa die Überprüfung von Puls, Atmung, Kreislauf und Ansprechbarkeit bis hin zur Durchführung der Herzdruckmassage.
Foto: Thorsten von Reeken
Auch wenn hier ausgebildete Profis an den Telefonen sitzen, bedeutet das nicht, dass ihnen die Begleitung von Menschen in Notsituationen nicht auch menschlich und emotional nahegeht. Gerade wenn es um Leben und Tod, wie etwa bei einer Reanimation geht, dann ist das eine intensive Erfahrung auch für das Personal der Zentrale. Der örtliche Rettungsdienst muss verständigt werden und gleichzeitig die anrufende Person so sensibel wie möglich begleitet werden.
„Ich bin dann sehr konzentriert und angespannt, also wie im Tunnel“, beschreibt Hausnotruf-Mitarbeiterin Nancy van der Meulen die Situation. „Wenn wir Angehörige oder Nachbarn bei einer Reanimation anleiten, muss alles stimmen. Wir müssen die Menschen durch unsere Ansprache einfangen und mithilfe einer strukturierten Abfrage zu den nötigen Schritten ermutigen.“
Mit “strukturierter Abfrage” ist eine ganze Reihe von wichtigen Punkten gemeint, etwa die Überprüfung von Puls, Atmung, Kreislauf und Ansprechbarkeit bis hin zur Durchführung der Herzdruckmassage.
Die technische Entwicklung in Sachen Kommunikationsmittel ist rasend schnell. Für viele ältere Menschen sind Smartphones und Tablets keine selbstverständlichen Alltagsgegenstände. Die Bedienung ist für sie daher oft schwierig. Hinzukommen können außerdem motorische Probleme, etwa bei der Verwendung von Touchscreens. Ein Notrufknopf bietet hier eine einfache und ausgesprochen intuitive Lösung, die keine technischen Kenntnisse erfordert. Kein kompliziertes Gerät, nur ein Knopf.
Zu wissen, dass in einer kritischen Situation keine Auseinandersetzung mit einem digitalen Hilfsmittel nötig ist, sorgt für Sicherheit im Alltag. Der Johanniter-Hausnotruf bietet zum Beispiel auch eine Schlüsselhinterlegung, sodass falls Hilfe gefragt ist, keine teure Öffnung der Tür anfällt und möglichst schnell geholfen werden kann.
Foto: RS
Manchmal passiert es auch, dass bei den Hausnotrufzentralen ein Anruf eingeht, der vielleicht nicht auf einer akuten Notsituation beruht. Doch auch dafür sind die Mitarbeitenden da. Geschultes Fachpersonal nimmt den Anruf entgegen und entscheidet abhängig von der Situation, ob eine der angegebenen Kontaktpersonen, der Johanniter-Einsatzdienst oder der Rettungsdienst informiert werden muss. Die Mitarbeitenden im Johanniter-Einsatzdienst verfügen über eine medizinische Grundausbildung und sind bei kleineren Vorfällen mit direktem Hilfsbedarf zur Stelle (z.B. Aufhelfen bei Stürzen), können aber auch im Notfall Erste Hilfe leisten und weitere Rettungskräfte alarmieren.
Ein kurzer zwischenmenschlicher Kontakt kann gerade alleinlebenden Seniorinnen und Senioren helfen und vor allem eins bieten: Das gute Gefühl, dass die Mitarbeitenden der Hausnotrufzentrale jeden Tag rund um die Uhr erreichbar sind, und niemand auf sich allein gestellt ist.
Manchmal passiert es auch, dass bei den Hausnotrufzentralen ein Anruf eingeht, der vielleicht nicht auf einer akuten Notsituation beruht. Doch auch dafür sind die Mitarbeitenden da. Geschultes Fachpersonal nimmt den Anruf entgegen und entscheidet abhängig von der Situation, ob eine der angegebenen Kontaktpersonen, der Johanniter-Einsatzdienst oder der Rettungsdienst informiert werden muss. Die Mitarbeitenden im Johanniter-Einsatzdienst verfügen über eine medizinische Grundausbildung und sind bei kleineren Vorfällen mit direktem Hilfsbedarf zur Stelle (z.B. Aufhelfen bei Stürzen), können aber auch im Notfall Erste Hilfe leisten und weitere Rettungskräfte alarmieren.
Ein kurzer zwischenmenschlicher Kontakt kann gerade alleinlebenden Seniorinnen und Senioren helfen und vor allem eins bieten: Das gute Gefühl, dass die Mitarbeitenden der Hausnotrufzentrale jeden Tag rund um die Uhr erreichbar sind, und niemand auf sich allein gestellt ist.