Wie sehen innovative Methoden im Umgang mit der Klimakrise aus?
„Der Boden ist ein Lebewesen, das gepflegt und bewässert werden muss. Ohne Wasser gibt es...
Dürre, Starkregen oder Tornados - Extremwetterereignisse sind in den letzten Jahren zu einer immer häufigeren Realität geworden und haben in vielen Teilen der Welt bereits weitreichende Auswirkungen auf den Alltag, insbesondere auf die Ernährungssicherheit.
Foto: Johanniter
In diesem Artikel schauen wir uns die folgenden Punkte genauer an:
Als Extremwetterereignisse bezeichnen wir Naturphänomene, die innerhalb eines kurzen Zeitraums auftreten und ungewöhnlich stark sind. Sie weichen von bekannten Durchschnittswerten ab, sind daher meistens schwer vorhersehbar und treten sehr unregelmäßig auf. Extremwetter kann lokal oder regional auftreten, aber auch globale Konsequenzen haben.
Zu Extremwettereignissen zählen wir unter anderen:
Die Wissenschaft ist sich einig: der menschengemachte Klimawandel erhöht die Häufigkeit von Extremwetter (Quelle: IPCC). Grund dafür ist die steigende Durchschnittstemperatur der Erde.
Die stetige Verbrennung fossiler Brennstoffe hat zu einem Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre geführt. Wenn Kohlendioxid, Methan und andere Gase zunehmen, wirken sie dort wie eine Decke, die Wärme zurückhält und so den Planeten erwärmt.
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Das führt dazu, dass sich auch die Luft- und Meerestemperaturen der Erde erwärmen. Diese Erwärmung beeinflusst den Wasserkreislauf, verändert Wettermuster und lässt Festlandeis schmelzen - alles Auswirkungen, die extreme Wetterlagen verschlimmern können (Quelle: NASA).
Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation sowie ein deutlicher Anstieg von Wasserdampf in der Atmosphäre führen in einigen Teilen der Welt zu mehr Niederschlag. Je höher die Temperatur, desto mehr Wasser verdunstet aber auch aus Böden, Pflanzen, Seen und Flüssen. Das wiederum führt zu häufigeren und intensiveren Dürren. Studien belegen, dass sich die Anzahl von Extremwetterereignissen seit den Anfängen der 1990er Jahre verdoppelt hat (Quelle: Munich Re).
Wetter vs. Klima
Die Begriffe Wetter und Klima werden oft verwechselt. Während das Wetter einen kurzfristigen Zustand an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit beschreibt, beobachtet das Klima einen langfristigen Zeitraum über mehrere Jahre.
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Während einige Länder und Regionen in der Vergangenheit schon oft mit Extremwetter zu kämpfen hatten, ist Deutschland bisher größtenteils verschont geblieben. Doch auch hierzulande rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) zukünftig mit mehr Stürmen, extremen Regenfällen und vor allem Hitzewellen. Infolge der zunehmenden Erderwärmung müssen wir auch hier in einigen Gegenden mit lang anhaltenden Phasen mit Tageshöchsttemperaturen von 30 Grad Celsius rechnen. Strenge Fröste hingegen nehmen immer mehr ab.
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Laut der Welthungerhilfe gibt es schätzungsweise 735 Millionen Menschen, die an Hunger leiden. Darunter sind 148 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Extremwetterereignisse haben direkte und indirekte Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion und somit die Ernährungssicherheit.
Laut der Welthungerhilfe gibt es schätzungsweise 735 Millionen Menschen, die an Hunger leiden. Darunter sind 148 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Extremwetterereignisse haben direkte und indirekte Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion und somit die Ernährungssicherheit.
Um die Auswirkungen von Extremwetterereignissen auf die Ernährungssicherheit zu minimieren, sind präventive Maßnahmen und Anpassungsstrategien erforderlich.
Dazu gehören:
Förderung von landwirtschaftlichen Praktiken und Technologien, die widerstandsfähig gegen Extremwetter sind, wie z. B. trockenheitsresistente Arten und
Aufbau von Frühwarnsystemen für extreme Wetterereignisse, um rechtzeitige Warnungen zu ermöglichen und die Menschen vorzubereiten.Die Stärkung der Katastrophenvorsorge und -reaktion ist von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen von Naturkatastrophen auf die Lebensmittelversorgung zu minimieren.
Die Bekämpfung des Klimawandels ist entscheidend, um die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen langfristig zu verringern. Das erfordert eine Umstellung auf erneuerbare Energien, die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.
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Eine Region, die besonders von Extremwettereignissen betroffen ist, ist Kambodscha in Südostasien. 80 Prozent der Bevölkerung Kambodschas bestreiten ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch Landwirtschaft. Schwere Dürren haben jedoch in den vergangenen Jahren die Ernteerträge drastisch reduziert und viele Kinder leiden an Mangel- und Unterernährung.
Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern arbeiten wir Johanniter daran, an den Klimawandel angepasste Anbaumethoden zu vermitteln. Zur Stromerzeugung werden dazu Solaranlagen und Biogasanlagen installiert. Landwirtinnen und Landwirten werden im Anbau neuer, witterungsresistenter Gemüsesorten geschult. Diese ermöglichen gesteigerte Erträge und sorgen für Vielfalt in der Ernährung. Auch Werkzeuge und vor allem neues Saatgut haben die Johanniter verteilt.
„Besonders der Reisanbau benötigt sehr viel Wasser, das es aufgrund von Dürren einfach nicht mehr in dem Maße gibt“, sagt Borany Huon, Johanniter-Landesbüroleiterin in Kambodscha.
Bisher haben die Menschen vor Ort vor allem traditionell Reis und das Wurzelgemüse Maniok angebaut.Amaranth ist hier zum Beispiel eine sinnvolle Alternative zu Reis, da es nicht nur nährstoffreich ist, sondern deutlich weniger Wasser als Reis benötigt und innerhalb von 3 Monaten bereits erntereif ist. Mithilfe neuer Anbautechniken bauen Landwirtinnen und Landwirte auch Bio-Gemüse wie Rettich oder Spinat an, das sie dank höherer Erträge zusätzlich noch auf dem Markt verkaufen können.